Zwei neu entdeckte Planeten sind leichter als Saturn – und damit die masseärmsten der über 30 Trabanten, die bislang bei anderen Sternen aufgespürt wurden. Dies ist ein weiterer Meilenstein „Auf der Suche nach der zweiten Erde” (bild der wissenschaft 5/2000). Die Entdeckung gelang den amerikanischen Astronomen Geoffrey Marcy, Paul Butler und Steve Vogt mit dem 10-Meter-Keck-Teleskop auf Hawaii. Der eine Planet umkreist den 109 Lichtjahre entfernten Stern HD 46375 im Sternbild Monoceros einmal alle 3,02 Tage. Seine Masse beträgt mindestens 80 Prozent des Saturn. Und weil er im Schnitt nur 6,1 Millionen Kilometer von seinem Stern entfernt ist, errechnet sich seine Oberflächentemperatur auf etwa 1130 Grad Celsius. Der andere Planet läuft alle 75,8 Tage einmal um 79 Ceti, 117 Lichtjahre entfernt im Sternbild Cetus. Er ist mindestens 0,7mal so schwer wie Saturn, hat einen Bahnradius von 52,4 Millionen Kilometer und eine Oberflächentemperatur von 830 Grad Celsius. Die Entdeckung der beiden Welten bestätigt die 20 Jahre alte Hypothese, daß sich große Planeten durch einen „Schneeball”-Effekt aus kleineren formen: Sie sammeln Materie aus einer Gas- und Staubscheibe auf, die ihren Heimatstern umkreist. Nach dieser Hypothese muß es viel mehr kleine als große Planeten geben – was sich in den bisherigen Beobachtungen trotz der eingeschränkten Meßmethoden bereits abzeichnet.
Rüdiger Vaas /