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"Bomben aus dem All" von John S. Lewis

Allgemein

"Bomben aus dem All" von John S. Lewis

“Dry zentner schwer fiel diser stein / Hie in dem feld vor Ensisheim”, reimte 1492 der Schweizer Dichter Sebastian Brant. Er war Augenzeuge des Einschlags eines 140 Kilogramm schweren Meteoriten, der auf Befehl Kaiser Maximilians – der ihn als Zeichen Gottes deutete – bis heute aufbewahrt wird. Daß Steine vom Himmel fallen, wurde schon in der Offenbarung des Johannes und bei Plinius dem Älteren erwähnt, aber ihr außerirdischer Ursprung ist erst Anfang des 19. Jahrhunderts von der Mehrzahl der Experten anerkannt worden.

John Lewis, Professor für Plane-tenwissenschaften an der University of Arizona, geht ausführlich auf die geschichtliche Entwicklung der Erfor-schung von Meteoriten, Planetoiden und Kometen ein. Immer wieder haben verheerende Einschläge weite Landstriche der Erde verwüstet und damit den Verlauf der Evolution beeinflußt. So ist die Klimakatastrophe vor 65 Millionen Jahren, der die Dinosaurier zum Opfer fielen, von einem zehn Kilometer großen Meteoriten ausgelöst worden, der auf die mexikanische Halbinsel Yucatán niederstürzte.

Lewis beschreibt ausführlich die Folgen solcher Treffer, die von der Zusammensetzung, Größe und Geschwindigkeit der kosmischen Bomben abhängt. Er nennt auch die Krater auf Mond, Merkur und Venus, schildert die Suche nach gefährlichen Erdbahnkreuzern und diskutiert mögliche Abwehrmaßnahmen.

Ausgestattet ist das spannend und sachkundig geschriebene Buch leider recht lieblos: Es enthält nur zwölf teilweise schlecht reproduzierte Fotos und keine einzige Grafik, obwohl zu dem Thema brillante Bilder existieren. Die Quellenangaben und weiterführende Literaturhinweise sind ebenfalls spärlich. Da das Manuskript schon 1994 abgeschlossen wurde, ist es zudem in Passagen überholt oder lückenhaft.

John S. Lewis BOMBEN AUS DEM ALL Birkhäuser Basel, Boston, Berlin 1997 312 S., DM 49,80

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