In den Entwicklungsländern ist das Unwissen über die Immunschwäche-Krankheit Aids immer noch erschreckend hoch. Das ist das Ergebnis einer Studie der Vereinten Nationen. Sie basiert auf einer Umfrage in 39 Staaten der Dritten Welt, darunter 24 in Afrika, 7 in Asien sowie 8 in Südamerika und der Karibik. Danach glaubt ein Viertel aller Befragten, dass Aids in der Regel keine tödliche Krankheit ist. Zwar sei durch eine Vielzahl von Kampagnen gegen die Krankheit das Bewusstsein vor allem in den städtischen Regionen geschärft worden, das individuelle Sexualverhalten werde dadurch jedoch kaum beeinflusst. Sogar in Ländern mit einer sehr hohen Aids-Rate wie Südafrika werde das Risiko einer Infektion gering eingeschätzt. Kondome wurden nur von einem sehr kleinen Prozentsatz der Befragten verwendet, obwohl ein Großteil der Männer behauptet, alles zu unternehmen, um eine Ansteckung mit dem tödlichen Virus zu vermeiden. Rund ein Drittel aller Frauen kennt überhaupt keinen wirksamen Schutz vor Aids, da sexuelle Themen in diesen Ländern oft tabuisiert sind. Die UN fordern deshalb ein drastisches Umdenken im Sexualverhalten und mehr Radiosendungen zum Thema Aids, da das Radio in den Entwicklungsländern bei der Aufklärung eine wichtige Rolle spielt.
Hans Groth