Bei Darmkrebs wird der Tumor normalerweise zunächst operativ entfernt, und erst danach müssen sich die Patienten einer Chemo- und Strahlentherapie unterziehen. Doch deutsche Krebsspezialisten haben nun erste Daten ausgewertet, die bei großen Tumoren für die umgekehrte Reihenfolge sprechen: Eine vorgeschaltete Chemotherapie plus Bestrahlung lassen das Tumorgewebe schrumpfen. Die Chirurgen können es dann wesentlich besser entfernen. Zwar steigert sich die Überlebensrate dadurch nach vier Jahren um nur fünf Prozent. Aber bei vielen Patienten kann so auf einen künstlichen Darmausgang verzichtet werden. Bei diesem umgekehrten Therapieschema, das in der Brustkrebstherapie bereits erfolgreich angewandt wird, kam es außerdem zu weniger Rückfällen.
Thomas Willke