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Vermisstes Mondauto entdeckt

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Vermisstes Mondauto entdeckt

Aus den Augen – aber nicht aus dem Sinn: Fast 40 Jahre lang haben Astronomen das sowjetische Mondfahrzeug Lunochod 1 vermisst, das mit der unbemannten Sonde Luna 17 am 17. November 1970 auf den Erdtrabanten gebracht wurde und bis 14. September 1971 Funkkontakt hielt. Seither galt Lunochod 1 als verschollen. Es wurde sogar spekuliert, das 2,3 Meter große Roboterauto sei in einen Krater gefallen. Mit der Hochleistungskamera an Bord des Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) hat das LRO-Team um Mark Robinson von der Arizona State University das Mondfahrzeug nun wieder gesichtet. Daraufhin gelang es Tom Murphy von der University of California in San Diego, das Fahrzeug auch mittels irdischer Laserstrahlen zu orten. Das wurde seit Jahrzehnten vergeblich versucht – die mutmaßliche Position lag um viele Kilometer daneben.

Die Astronauten von Apollo 11, 14 und 15 haben je einen Reflektor auf die Mondoberfläche gestellt, der Laserstrahlen von der Erde zurückwirft. Mit dem 3,5-Meter-Teleskop des Apache Point Observatory in New Mexiko finden routinemäßig solche Laser-Messungen statt. Sie erlauben es, die Entfernung des Mondes auf einen Millimeter genau zu bestimmen, was zum Beispiel ermöglicht, die Relativitätstheorie präzise zu überprüfen. Die beiden sowjetischen Mondrover Lunochod 1 und 2 tragen ebenfalls Laserreflektoren auf ihrer Oberseite.

Murphy konnte die Position von Lunochod 1 gleich beim ersten Laserkontakt auf zehn Meter genau messen und seine Entfernung auf zehn Zentimeter genau. Demnächst soll die Präzision sogar im Zentimeter- Bereich liegen. Lunochod 1 scheint ideal zu stehen, denn seine Reflexionsstärke beträgt mindestens das Fünffache von Lunochod 2. „Das beste Signal von Lunochod 2 in vielen Jahren Arbeit bestand aus 750 Photonen, die pro Laserpuls zurückkamen“, sagt Murphy. „Von Lunochod 1 erhielten wir gleich 2000 beim ersten Versuch.“

Mit den fünf Reflektoren auf dem Mond können die Astronomen die exakten Bewegungen des Erdtrabanten und auch seine Gezeitenverformungen messen. Die Wissenschaftler hoffen, dadurch mehr über das Mondinnere zu erfahren.

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