Über die Jahrtausende haben Brückenbaumeister eine ganze Palette von Brückentypen entwickelt. Heute besteht die Kunst darin, diese Grundkonstruktionen weiterzuentwickeln und an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Die Brücken für den Straßen- und Bahnverkehr basieren meist auf einem der folgenden drei Typen:
Hängebrücke
Ein alter Brückentyp, bekannt aus Dschungelfilmen wie „Indiana Jones“ und „Fluch der Karibik“: Moderne Hängebrücken bestehen aus Tragseilen, die über Türme geführt werden und an denen die Fahrbahn hängt. So lassen sich theoretisch Stützweiten bis etwa 3500 Meter erreichen. Nachteil: Die Hänge-brücke neigt bei Wind zum Schwingen und verdreht sich leicht, weshalb sie für den Schienenverkehr ungeeignet ist.
Schrägseilbrücke
Eine moderne Variante der Hängebrücke: Die Fahrbahn wird von schrägen Seilen getragen, die an einem Pylon und im Brückendeck verankert sind. Die gesamte Last wird über die Seile in den Pylon gelenkt, der sie in den Untergrund ableitet. Bauherren schätzen diesen Brückentyp, weil er schneller und damit preiswerter zu errichten ist als etwa eine Hängebrücke. Kombiniert man mehrere Schrägseilbrücken, lassen sich außerdem Spannweiten jenseits der 3500 Meter erreichen. Und: Die relativ steife Konstruktion ermöglicht auch Schienenverkehr.
Balkenbrücke
Über Autobahnen, Bundes- und Landstraßen spannen sich vor allem Balkenbrücken aus Stahl und/oder Stahlbeton. Es gibt unterschiedliche Varianten, doch das Prinzip ist immer gleich: Das Brückendeck, optisch einem Balken ähnlich, ruht flexibel gelagert auf einem Unterbau, der zum Beispiel aus mehreren Stützpfeilern besteht. Balkenbrücken sind relativ einfach und damit preiswert zu errichten, aber nur für Stützweiten bis 200 Meter geeignet.