Manche Werkstoffe haben ein Gedächtnis. Solche „ Memory-Materialien“ erinnern sich nach einer Verformung an ihre ursprüngliche Gestalt, die sie ganz von selbst wieder einnehmen können. Das macht sie zum idealen Baustoff für die Karosserien künftiger Automobile: Ein Kotflügel aus einem Memory-Material könnte sich nach einem Unfall von allein reparieren, und die vom Rempler zurückgebliebenen Beulen würden verschwinden.
Welche teils recht originellen neuen Technologien Wissenschaftler und Ingenieure derzeit entwickeln, schildert Rolf Froböse ebenso eindrucksvoll wie die Schwierigkeiten, die auf dem Weg bis zu ihrer Einsatzreife noch zu meistern sind. Froböse nimmt den Leser dazu mit auf seine Tour durch Forschungslabors und Entwicklungsabteilungen von Universitäten, Instituten und Unternehmen und verschafft ihm so einen Überblick über die Trends, mit denen künftig etwa in der Automobilindustrie, Energiegewinnung oder Medizintechnik zu rechnen ist. Er lernt die Funktionsweise der vorgestellten Technologien sowie ihren physikalischen Hintergrund kennen und erfährt zudem ganz nebenbei, auf welche Weise manche clevere Erfindung zustande kam.
Froböse schreibt locker, unterhaltsam und gut verständlich, zahlreiche Originalzitate verleihen dem Buch zusätzliche Würze. Da sich die einzelnen Kapitel problemlos einzeln lesen lassen, eignet es sich auch hervorragend als Nachschlagewerk. Ralf Butscher
Rolf Froböse MEIN AUTO REPARIERT SICH SELBST Wiley-VCH Weinheim 2005 253 S., € 24,90 ISBN 3-527-31168-8