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Die Teppiche des Sultans

Allgemein

Die Teppiche des Sultans

Baron von Münchhausen nahm einen tiefen Zug aus der Pfeife. „ Meine Herren“, sagte er. „Von meiner letzten Reise wäre ich fast nicht mehr zurückgekehrt.“ Dann blickte er in die Runde und begann zu erzählen: „Im Frühling des Jahres 1760 reiste ich im Auftrag des russischen Zaren zum Mondgebirge, um mit dem Sultan von Abu Telfan Friedensverhandlungen aufzunehmen. Doch der Sultan hielt sich nicht mit den Gepflogenheiten der zivilisierten Welt auf und ließ mich, kaum hatte ich die Landesgrenzen überschritten, in den Kerker werfen. Dort darbte ich bei fauligem Wasser und schimmligem Brot sieben Monate lang. Ich hatte schon jede Hoffnung aufgegeben, jemals wieder meine Freiheit zu erlangen, als mich der Sultan eines Tages vor seinen Thron bringen ließ. Dort knieten bereits vier andere Gesandte europäischer Staaten, genau wie ich in Ketten. ,Meine Herren, erheben sie sich‘, befahl der Sultan. Dann fuhr er fort: ,In drei Monaten werde ich mein Thronjubiläum feiern und Sie darum an diesem Tag entweder freilassen oder hängen. Für was ich mich entscheiden werde, hängt ganz von Ihnen ab.‘ “ Münchhausen unterbrach sich und schenkte seinen Gästen Wein nach. „Nun spannen Sie uns doch nicht auf die Folter“, bat General von Oorde. Der Baron nahm einen Schluck und fuhr fort: „Der Sultan sagte: ,Schauen Sie sich meinen Thronsaal an. Er ist quadratisch und mit schwarzen und weißen Marmorplatten gepflastert. Ich werde immer älter und mich plagt das Zipperlein. Darum möchte ich den kalten Steinboden gerne mit weichen und wertvollen Teppichen bedecken. Wenn Sie mir diese aus Ihren Ländern beschaffen, lasse ich Sie frei.‘ Das erschien uns ein Leichtes zu sein. Doch der Sultan war Numerologe und knüpfte noch eine weitere Bedingung an unsere Freilassung. ,Zahlen bestimmen unser Leben‘, sagte er. ,Ich herrsche seit 55 Jahren über dieses Land, und da 55 die Summe der Zahlen von 1 bis 10 ist, dürfen die Seiten der fünf rechteckigen Teppiche nur Längen von 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10 Klafter haben. Außerdem soll jede dieser Zahlen auch tatsächlich als Seitenlänge vorkommen. Die Teppiche sollen den Boden des Thronsaals vollständig bedecken, aber sich trotzdem an keiner Stelle überlappen.‘“ „Gelang es Ihnen, die Aufgabe des Sultans zu lösen?“, fragte Graf von Frenswegen. „ Selbstverständlich“, erwiderte Münchhausen. „Sonst könnte ich Ihnen doch heute nicht diese Geschichte erzählen.“ „Wie groß war denn eigentlich der Thronsaal?“, wollte General von Oorde wissen. „Tja, daran kann ich mich leider nicht mehr erinnern“, sagte der Baron. „Ich weiß nur noch, dass wir die Aufgabe nicht hätten lösen können, wenn der Thronsaal größer gewesen wäre.“ Wissen Sie, wie viele Quadratklafter der Thronsaal maß?

Die Lösung des November-Preisrätsels

Angenommen, die Laterne hängt in einer Höhe H über dem Boden und Peter Schlemihl hat die Größe h. Er befindet sich in einer Entfernung x vom Fuß der Laterneund seine Schattenspitze in einer Entfernung X. Aufgrund des Strahlensatzes gilt: X / H = (X – x) / h. Nach X aufgelöst wird daraus X = H x / (H – h). Peter Schlemihl geht mit einer konstanten Geschwindigkeit v von der Laterne fort. Für die Strecke x benötigt er die Zeit t. Es gilt also x = v t und damit X / t = H v / (H – h). Da alle Größen auf der rechten Seite dieser Gleichung konstant sind, muss es auch die linke Seite sein. Die Geschwindigkeit u = X / t der Schattenspitze ist also konstant und hat den Wert u = H v / (H – h) = 5 Kilometer pro Stunde.

Die Gewinner

Das Los hat entschieden: Rudolf Potengowski, Ingolstadt, erhält den Hauptgewinn, ein Monokular. Buchpreise bekommen: Tobias Droste, Gomaringen; Werner Fuchs, Schwabach; Gerhard Nehls, Eppstein; Wilhelm Petmecky, Bonn; Stephan Ritter, Aschaffenburg. Wir gratulieren!

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So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung (ausschließlich!) auf einer Postkarte bis zum 28. Februar 2008 an:

bild der wissenschaft, Kennwort „Cogito 02|08″

Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im Mai-Heft 2008 veröffentlicht.

Zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden ein Hauptgewinn und ein Spiel ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Hauptgewinn ist das Monokular MiniQuick 5 x 10 T* von Zeiss in einer Weichledertasche. Es vergrößert fünffach, ist extrem leicht (23 Gramm), kompakt (nur 11,3 Zentimeter lang), spritzwasserdicht und lässt sich problemlos überallhin mitnehmen (www.zeiss.de). Als Spiel gibt es das Family-Pack des Denksportspiels HIQU: Mit nur 4 Holzteilen lassen sich 100 vorgegebene Figuren legen – ein faszinierender Tüftelspaß. Mit der Erweiterung können auch mehrere Personen zusammen oder gegeneinander spielen (www.HIQU4YOU.com).

Sind Sie noch im Bild der Wissenschaft? – Die richtigen Antworten:

1a 2b 3c 4b 5a 6ab 7a 8b 9bc 10b

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

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Wissenschaftslexikon

Ver|bund|werk|stoff  〈m. 1; Tech.〉 Werkstoff, der aus zwei od. mehreren unterschiedlichen Materialien besteht, z. B. Fasern, Kunststoff, Metall, Keramik

En|to|blast  〈n. 11; Biol.〉 = Entoderm [<grch. entos … mehr

Darm|re|sek|ti|on  〈f. 20; Med.〉 chirurgisches Ausschneiden eines kranken Darmstückes

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