Wozu dieses Programm? Langfristig bieten Stammzellen vermut-lich die Chance, Zellverbände und Gewebe für Transplantationen herzustellen. Wir wollen vor allem die Biologie dieser Zellen untersuchen und Stammzellen aus verschiedenen Quellen in ihrer Qualität vergleichen.
Welche Quellen sind das? Stammzellen aus erwachsenen Menschen, embryonale Stammzellen (ES-Zellen) und embryonale Keimzellen, vor allem der Maus.
ES-Zellen sind für Sie besonders interessant? Ja, sie haben wahrscheinlich das größte Potential, sich noch in nahezu alle Gewebetypen des Körpers zu entwickeln. Menschliche ES-Zellen werden zum Beispiel in den USA und Australien aus frühen Embryonen gewonnen, die nach einer Reagenzglas-Befruchtung übrigbleiben. In Deutschland ist das verboten. Wir wollen in der Mehrzahl der Projekte mit alternativen Zellsystemen arbeiten. Dann können wir klären, inwieweit sich beispielsweise Versuche mit ES-Zellen von Mäusen auf menschliche Zellen übertragen lassen.
Wird der Import von ES-Zellen nach Deutschland bald zur Regel? Davon ist nicht auszugehen. Falls ein solcher Antrag von der DFG überhaupt gefördert wird, dann eventuell als Ausnahme. Die DFG wird obendrein alle Projekte von einer eigens eingerichteten Kommission hinsichtlich ethischer und juristischer Implikationen prüfen lassen.
Bernhard Epping / Anna Wobus