Keimtötende Putzmittel oder antibakteriell beschichtete Küchenbrettchen, Telefonhörer und Toilettenpapier sollen vor Lebensmittelinfektionen schützen. Doch die Bakterienkiller sind nicht nur überflüssig, sie bergen auch ein erhebliches Gesundheitsrisiko. So lautet das Fazit einer kritischen Bestandsaufnahme der Freiburger Mikrobiologen Armin Schuster und Franz Daschner. Bisher fehlen jegliche Beweise, dass schlecht gespültes Geschirr oder bakterielle Beläge auf Arbeitsflächen zu Infektionen führen können. Wenn Salmonellen & Co ihr Unwesen treiben, waren Lebensmittel meist zu lange oder zu warm gelagert oder vor dem Verzehr nur unzureichend erhitzt. Und wenn bei der Zubereitung geschludert wird, ist es egal, wie sauber die Küche blitzt. Die beiden Freiburger Experten fürchten sogar, dass durch die überflüssigen Zusätze wie Wasserstoffperoxid oder Glutaraldehyd die Gefahr von Vergiftungen im Haushalt bei Kindern und alten Menschen steigt. Einige Stoffe wie Benzalkoniumchlorid oder Triclosan sind außerdem als Allergieauslöser bekannt. Und von Triclosan weiß man, dass es die Resistenz von Bakterien gegenüber gängigen Antibiotika fördert. bekannt. Und von Triclosan weiß man, dass es die Resistenz von Bakterien gegenüber gängigen Antibiotika fördert.
Thomas Willke