Das Max-Planck-Institut (MPI) für demographische Forschung in Rostock hat das Vorurteil widerlegt, dass sehr alte Patienten hohe Krankenhauskosten verursachen. Grundlage waren die Daten von über 430 000 AOK-Versicherten, die 1996 und 1997 stationär behandelt wurden. „Ein über 90 Jahre alter Patient verursacht nur knapp die Hälfte der Klinikkosten eines 65- bis 69-Jährigen“, so die MPI-Forscherin Hilke Brockmann. Ältere Menschen hätten oft den Wunsch nach weniger intensiven Therapien, und diese seien eben auch Kosten sparend. Dazu komme, dass Ärzte bei älteren Patienten oft auf stark belastende Behandlungsverfahren verzichten.
Thomas Willke