Etwa jeder zweihundertste Mann besitzt einen so genannten Mikropenis. Der ist in erigiertem Zustand weniger als 7 Zentimeter lang – statt der durchschnittlichen 12,5 Zentimeter. Der Grund für diese angeborene Anomalie ist meist eine Störung des Testosteronhaushalts, aber auch genetische Veranlagungen können schuld sein. Männern mit solch einem kleinen Glied bleibt ein erfülltes Sexualleben oft versagt. Chirurgen des University College London (UCL) um David Ralph haben mit der Phalloplastie jetzt ein neues Verfahren entwickelt, um Mikropenisse auf Durchschnittsgröße zu verlängern. Die Mediziner entnahmen aus dem Unterarm von Betroffenen Hautgewebe und formten daraus ein männliches Glied von etwa zwölf Zentimeter Länge. Darin wurde anschließend der Originalpenis „eingearbeitet“, wobei es dem Team gelang, die erogenen Zonen auf die Hautoberfläche des neuen Gewebes zu transplantieren. Außerdem wurde die Harnröhre verlängert und ein Mechanismus eingesetzt, der durch eine Art Pumpe Erektionen ermöglicht. Ralph behandelte bisher neun Patienten zwischen 19 und 43 Jahren erfolgreich mit der neuen Methode. Alle Männer waren laut UCL nach dem Eingriff mit dem Ergebnis zufrieden.
Allgemein
Penis aus dem Unterarm19. April 2005
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