Die Bedeutung Mindestens 20 Prozent der Bevölkerung haben Allergien – mit steigender Tendenz. Bei einer allergischen Erkrankung ist das Immunsystem falsch programmiert: Es richtet seine geballten Abwehrkräfte gegen an sich harmlose Substanzen. In den letzten Jahren haben sich die Kenntnisse über die Mechanismen des menschlichen Immunsystems durch neue Analysemethoden wesentlich verbessert. Das stimulierte die Forschung über die Ursachen von Allergien und deren Behandlung.
Die Zahl der Veröffentlichungen der letzten Dekade Weltweit ist die Zahl der Fachpublikationen über Allergien seit 1988 weniger stark gewachsen, als man es erwarten könnte. Nach einem Tiefpunkt zu Beginn der neunziger Jahre nahm die Zahl der Publikationen jedoch deutlich zu.
Deutschland im internationalen Vergleich US-Wissenschaftler sind das Rückgrat der Allergieforschung. Ihr Output hat sich in fünf Jahren verdoppelt. Die deutsche Forschung ist eher unauffällig – und deutlich schwächer vertreten als die britische. Auch Japan hat in den letzten Jahren zugelegt.
Die Besonderheit Die gute Plazierung von Bochum bei Publikationen und Zitaten liegt vor allem an den Arbeiten des Berufsgenossenschaftlichen Forschungsinstituts für Arbeitsmedizin, das der dortigen Ruhr-Universität angegliedert ist. Das Institut verfügt über einen speziellen Bereich „Allergieforschung“ unter der Leitung von Dr. Monika Raulf-Heimsoth. Wer als Qualitätsmaßstab deutsch-amerikanische Gemeinschaftsarbeiten heranzieht, registriert ein weiteres Mal, daß die deutsche Allergieforschung noch zulegen könnte. Rühmliche Ausnahme ist das Rudolf-Virchow-Klinikum, das eine Veröffentlichung mit dem bekannten Johns Hopkins Center for Asthma & Allergy in Baltimore vorweisen kann.
Ulrich Schmoch / Angela Hullmann