Die meisten Kunststoffartikel werden inzwischen aus Granulat hergestellt, das aus zerkleinertem Plastik besteht. Die Messer der Schneidmühlen werden allerdings nach wenigen Stunden Betrieb stumpf, sodass die Produktion gestoppt und die Klingen wieder geschärft werden müssen.
Forscher des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen haben jetzt Messer für Schneidmühlen entwickelt, die sich permanent selbst nachschärfen. Als Vorbild dienten dem Team um Marcus Rechberger dabei die Nagezähne von Ratten. Anders als beim Menschen sind sie nicht vollständig von Schmelz überzogen, sondern besitzen nur an der Vorderseite eine hufeisenförmige, sehr dünne und harte Schmelzlamelle. Dahinter sitzt das weichere Zahnbein, das beim Nagen mehr abgerieben wird als der Schmelz. Dadurch steht immer eine messerscharfe Schmelzkante hervor.
Ähnlich funktionieren auch die neuen Schneidmesser. Der Grundkörper besteht aus Hartmetall, einer Legierung aus Wolframcarbid und Kobalt. Die Außenseite ist gewölbt und mit einer glatten, doppelt so harten, mehrlagigen Keramikschicht bedeckt. Sie besteht aus Titannitrid und wird durch Nanowerkstoffe verstärkt. „Unsere Messer müssen erst dann ausgewechselt werden, wenn sie durch den Abrieb quasi nicht mehr da sind“, betont Rechberger.