Vor drei Monaten berichtete bdw darüber, dass viele Doktoranden in Deutschland mit der Betreuung durch ihre Doktorväter unzufrieden sind (bild der wissenschaft 2/2005, „ Doktoranden oft schlecht betreut“). Dass es auch anders geht, beweist Henrik Sattler. Der Professor am Institut für Handel und Marketing der Universität Hamburg ist mit dem „Preis für Mentorship“ der Claussen-Simon-Stiftung ausgezeichnet worden. Die mit 25 000 Euro dotierte Ehrung der Organisation, die zum Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gehört, wird jedes Jahr Professoren verliehen, die sich vorbildlich für ihre Doktoranden einsetzen. Vorschlagsberechtigt sind ausschließlich ehemalige Studenten, die an einer der Hochschulen in Hamburg promoviert haben.
Sattler war von seiner früheren Doktorandin Franziska Völckner nominiert worden. Er hatte die junge Frau so kompetent unterstützt, dass ihre Dissertation bereits nach nur zweieinhalb Jahren anstatt der sonst üblichen vier Jahre abgeschlossen war. Sattlers Credo bei der Betreuung von Nachwuchswissenschaftlern: „ Entscheidende Faktoren für den Erfolg sind der Wille zur Erbringung von Spitzenleistungen, der Einbezug internationaler Netzwerke und die Schaffung von Freiräumen.“ Das Preisgeld will der 44-Jährige in Aufbau-Stipendien für hoch qualifizierte Doktoranden investieren.