Erstmals haben Wissenschaftler Elektronen beim Springen zwischen zwei unterschiedlichen Materialien beobachtet. Dabei konnten sie nachweisen, dass der Transfer der negativ geladenen Teilchen nur drei Femtosekunden (Billiardstel Sekunden) dauert. Das Team von Forschern aus Schweden und der Schweiz benutzte dazu elektromagnetische Strahlung im Röntgenbereich, die an der Synchrotron Lichtquelle Schweiz am Paul Scherrer Institut in Villingen bei Basel erzeugt wurde. Mit der Synchrotronstrahlung konnten die Wissenschaftler Elektronen in Farbstoff-Molekülen so präzise anregen, dass sie femtosekundengenau in einem damit beschichteten Halbleiter aus Titandioxid sprangen. Gewöhnliche Lasertechnik, wie sie sonst zur Beobachtung von bewegten Atomen und Molekülen verwendet wird, reicht zum Verfolgen elektronischer Bewegungen nicht aus, da man mit ihr nur Zeitabschnitte messen kann, die mindestens 20 Femtosekunden betragen. Die Forscher benutzten für ihre Messungen eine so genannte Grätzel-Zelle – eine spezielle Solarzelle.
Hans Groth