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Echnaton – Zwischen Lichtgestalt und Ungeheuer

Allgemein

Echnaton – Zwischen Lichtgestalt und Ungeheuer
Um den altägyptischen Pharao Echnaton ranken sich zahllose Mysterien. Kein Wunder, dass jetzt ein neuer Forscherstreit über seine Regentschaft entbrannt ist.

Majestät zeigte sich am Erscheinungsfenster und warf Preziosen unter die im Palastgarten harrenden Honoratioren seines Hofes. Eje, der Schwiegervater, empfing gerade einen Schmuckkragen aus Fayence und Gold. Auch der Polizeichef, der Hohe Priester, der Harems-Vorsteher, der Leibarzt und die übrigen Würdenträger erfreuten sich der Huld des Herrschers in Form von Edelmetall und Nahrungsmitteln. Es war Zahltag am Hof des Echnaton. Nicht nur der König verteilte Geschenke, sondern auch die schöne Gemahlin Nofretete, und die Kinder schleppten im Hintergrund weitere güldene Gaben heran. Echnaton spielte sein liebstes Spiel: Ich, König und Gott. „Echnaton war die größte Katastrophe, die Ägypten je heimgesucht hat“, verurteilt Nicholas Reeves den König am Nil. „Echnaton war ein Mensch, dem man Respekt und Sympathie schwer versagen kann“, bewundert Erik Hornung den gleichen Mann. Der britische Ägyptologe Nicholas Reeves ist Leiter des Amarna Royal Tombs Project im Tal der Könige. Erik Hornung ist Ägyptologe und Nestor des Fachs im deutschsprachigen Raum. Die wissenschaftliche Diskussion um den geheimnisvollsten und umstrittensten Pharao verläuft seit über 100 Jahren zwischen diesen beiden extremen Polen. Ein Ende ist nicht abzusehen, denn häppchenweise bringt die Archäologie neue Erkenntnisse zu Tage, und ebenso stückchenweise kommen neue philologische Mosaiksteinchen und Interpretationen über Echnaton und seine Zeit ins Bild. Die öffentliche Wahrnehmung begnügte sich lange Zeit mit Echnatons Identifizierung als Mann der anmutigen Nofretete. Doch dann rückte der Revolutionär auf dem Pharaonenthron, der Ketzerkönig, der Spinner, der Aufklärer in den Mittelpunkt des Interesses. Drehpunkt solch unterschiedlicher Charakterisierungen war die Erfindung des Monotheismus durch Echnaton. Er war der Erste, der neben seinem Sonnengott Aton keinen anderen Gott dulden wollte. Damit stürzte er das altehrwürdige ägyptische Reich zwischen 1372 und 1354 v.Chr. in eine Kulturrevolution ohne Beispiel. Amenophis IV. – so der Geburtsname des zweiten Sohnes von Pharao Amenophis III. und seiner Frau Teje – war nicht als Thronfolger vorgesehen. Doch sein älterer Bruder starb früh. Und damit beginnen die Ungewissheiten: Ein Geburtsdatum Echnatons ist nirgends festgehalten. Wenn der Leichnam in Grab 55 im Tal der Könige in Theben (siehe Beitrag „Die Toten in KV 55″) Echnaton ist, wie Reeves annimmt, kam er mit 6 oder 8 Jahren auf den Thron. Wenn er jedoch, wie andere Ägyptologen meinen, mit etwa 40 Jahren starb, dürfte er – bei einer nachgewiesenen Regierungszeit von 17 Jahren – mit angemessenen 23 Jahren auf den Thron gekommen sein. Sein revolutionäres Programm setzte Echnaton jedenfalls bereits kurz nach seinem Regierungsantritt in Bewegung. Am einschneidendsten war sicher der forcierte Ausbau der „Neuen Sonnentheologie“, die schon sein Vater eingeführt hatte. Während jedoch Amenophis III. pragmatisch genug war, auch die anderen Götter im vielköpfigen ägyptischen Pantheon zu ehren, radikalisierte sein Sohn die Bevorzugung des Sonnengottes Aton zur Ausschließlichkeit – es gab keinen anderen Gott neben ihm (siehe Beitrag „Der Glaube an den Einzigen“). Aton, dargestellt als Sonnenscheibe mit Strahlen, die in Händen enden, war das alleinige göttliche Prinzip, die Wahrheit, der Schöpfer aller Dinge. Wenn Echnaton bei seinem Regierungsantritt tatsächlich noch ein Kind war, ist kaum vorstellbar, dass ein solch fertiges Gedankengebäude von ihm stammte. Jan Assmann, Heidelberger Ägyptologe, intimer Kenner und begnadeter Übersetzer altägyptischer Schriften, will denn auch „ ganz stark vermuten, dass Echnaton einen Beraterstab gehabt hat“. Assmann weiter: „Es muss nicht unbedingt sein, dass jemand, der eine Idee umsetzt, sie auch konzipiert hat.“ Ähnlich äußert sich Reeves in seinem gerade erschienenen aufregenden Buch „Echnaton“. Er geht von einem kindlichen Echnaton aus und sieht eine „ philosophische Kontinuität“ zwischen Vater und Sohn Amenophis, getragen durch den einflussreichen Berater Hapu. „Allerdings war es eine Philosophie“, so Reeves, „die Amenophis IV. ganz von Anfang an in seiner eigenen, unverwechselbaren Art zu interpretieren gedachte.“ Akteure und Zielsetzung sehen der Heidelberger und der Brite ähnlich: Für Reeves war der religiöse Umsturz lediglich Mittel, um die Königsmacht gegenüber der zu mächtig gewordenen Amun-Priesterschaft wieder zu etablieren. Für Assmann sollte der neue Glaube die zu jener Zeit um sich greifende „persönliche Frömmigkeit“ eindämmen. Denn die ermöglichte jedem Menschen durch Gebet und Opfer den direkten Zugang zu den Göttern. Die Untertanen benötigten die traditionelle Vermittlerrolle des Pharao nicht mehr – ein Generalangriff auf das Wesen des ägyptischen Königtums. Auf der religiös-politischen Seite spielten die Priester des Amun im südlichen Theben und die Hüter des Re (Ra) im nordägyptischen Heliopolis um die Macht. Amun war ein zunächst nur regionaler Überirdischer des Südens, Re war der traditionelle Sonnengott Altägyptens, der sich in seiner zweiten Inkarnation als Aton in der Sonnenscheibe manifestierte. Als siegbringender Gott der imperialistischen Pharaonen der frühen 18. Dynastie stieg der Kriegsgott Amun zum überragenden Reichsgott auf – die siegreichen Könige schenkten Amun große Teile der Kriegsbeute und riesige Ländereien samt Leibeigenen. So wurden die Amun-Priester Motor und Lenker der altägyptischen Wirtschaft. Die religiöse Konkurrenz des Sonnengottes Re in Heliopolis konterkarierten sie durch die Verschmelzung von Re mit Amun zu Amun-Re. Der Kult im nördlichen Heliopolis verlor an Bedeutung, Parteigänger von Amenophis III. versuchten deshalb, über die Stärkung des Gottes Aton das Königtum zu restaurieren. Assmann: „Es gab sicher eine Partei, die das Königtum stärken und als Zweites das neue Weltbild mit dem Sonnengott im Zentrum durchdrücken wollte.“ „Ach“ , verwahrt sich Sylvia Schoske gegen derlei Gedankenspiele, „das ist auch so etwas, was in der Ägyptologie immer rumschwirrt: Es ist nie der König gewesen, sondern es waren immer irgendwelche Interessengruppen im Hintergrund.“ Die Herrin der Schätze im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München erbost sich weiter: „So machen wir ganz Ägypten zu einer Intrige und kommen ganz weg von der Idee, dass das Ganze die Vision eines einzigen Mannes gewesen ist.“ Wie auch immer, Echnaton setzte im zweiten Jahr nach seiner Thronbesteigung die Vision von dem einen Gott in Stein um. Provozierend klotzte er den gigantischen Aton-Tempel „ Gemetpaaton“ (Aton ist gefunden) direkt an den Kultbezirk des amtierenden Reichsgottes Amun in Karnak bei Theben: 600 mal 200 Meter aus feinstem Sandstein, sonnendurchflutete Höfe mit zahllosen Altären statt dunkler Allerheiligsten-Kammern. Mit 25 Kolossalstatuen war der König selbst präsent. Die Wandflächen schmückten rundum farbige Reliefs – ein Kilometer-Grafitti. Und: Sie waren im expressionistisch anmutenden Amarna-Stil gefertigt. Ohne Vorbild, aus dem Stand heraus, hatten die Künstler über riesige Flächen einen neuen Kunststil praktiziert: bewegt, voller Emotionen, realistisch. Insgesamt ließ Echnaton vier Tempel in Karnak errichten, die nach seinem Tod der Verfemung anheim fielen. Stein für Stein wurden sie abgetragen und als Füllmaterial in die Mauern der Kolossalbauten seiner Nachfolger eingeschichtet. Zu Zehntausenden haben Archäologen die Reliefsteine (Talatate) in den letzten Jahrzehnten aus den Gebäuden wieder herausgeklaubt. In langen, hohen Reihen stapeln sich heute, völlig ungeordnet, schätzungsweise 70000 Schmuckquader in der Größe 52 mal 26 mal 26 Zentimeter – und machen so eine wissenschaftliche Erschließung dieser einmaligen Dokumente nahezu unmöglich. Man kann die einzelnen Steine gar nicht bewegen. Prof. Arne Eggebrecht, Ägyptologe und Promoter eines Echnaton-Museums in Mittelägypten, hat aus eigenen Fotos des Gewirrs ein Puzzle der Reliefblöcke begonnen und Erstaunliches gefunden: Die von ihm zusammengesetzten Szenen bebildern exakt den Anfang des „Großen Sonnengesangs“ – Echnatons Glaubensbekenntnis. Den aber kennt man in schriftlicher Form erst aus viel späterer Zeit. Deshalb erwartet Eggebrecht gerade von den Talataten des ersten Aton-Tempels Aufschluss über den Beginn der Echnaton-Revolution. „Hier haben wir die einzigen zusammenhängenden Reliefszenen, zudem noch mit programmatischem Charakter.“ Im Jahr 6 Stellte Echnaton, sein „irrsinniges Bauprogramm“ (Eggebrecht) in Karnak ein. Vermutlich im achten Regierungsjahr zog er samt Hofstaat um nach Norden, nach Achetaton („Horizont des Aton“). Hier änderte er seinen Namen von Amenophis IV. in Echnaton („Glanz des Aton“). In knapp drei Jahren hatte der Pharao seine neue Residenz – auf halber Strecke zwischen der Amun-Stadt Theben und der alten Herrscherresidenz Memphis – aus dem Boden gestampft, eine Großstadt für vermutlich bis zu 100000 Bewohner. Die Ruinen liegen heute bei Tell el-Amarna, das – auf „Amarna“ verkürzt – zum Synonym für die Echnaton-Zeit wurde. Was war geschehen? War etwas geschehen? Arne Eggebrecht und seine Frau Eva, ebenfalls Ägyptologin, vermuten, dass Echnaton sich „gegen die Amun-Reaktionäre nicht hat durchsetzen können, deshalb der Entschluss für den Auszug“. Nur auf einem völlig unberührten, von niemandem beanspruchten Platz meinte er, sein Utopia umsetzen zu können. Zudem lag die neue Stadt gegenüber dem Kultzentrum Hermopolis, in dem die Urgötter angesiedelt waren. Platzwahl und Umzug wären dann einleuchtend. Aber da gibt es noch etwas anderes: Mit 15 beschrifteten Grenzpfeilern legte Echnaton die Ausdehnung seiner neuen Stadt fest. Auf einer der Stelen spricht er von Dingen, die „schlimmer (waren als) jene Dinge, die irgendein König hörte, der je die weiße Krone getragen hat“. Die folgenden Zeilen sind stark zerstört, lassen aber erkennen, dass diese Dinge „gegen meinen Vater (Aton) gerichtet“ und „ungehörig“ waren. Echnaton-Skeptiker Reeves vermutet Dramatisches: „Gab es einen Anschlag auf das Leben des Königs?“ Nachrichten über Machtkämpfe am königlichen Hof finden die Ägyptologen selten – es wird sie, wie überall in autoritären Herrschaftssystemen, dennoch gegeben haben. Reeves ist sogar sicher: „Die hinterlistige Beibringung von Gift, der ,zufällige‘ Schlag auf den Kopf … waren allzu oft grausame Realität im politischen System Ägyptens.“ Die Opposition gegen Echnaton in Theben war mächtig, Skrupel dürften Machtmenschen damals so wenig gehabt haben wie heute. Und Echnatons späterer Hass auf das „System Amun“ war gewaltig. Doch der Beweis für einen versuchten Mordanschlag auf den König steht aus. Echnaton entzog sich der gefährlichen oder auch nur lästigen Opposition durch seinen Umzug nach Achetaton. Seine Gottesstadt lag, natürlich, auf der Sonnenseite des Nils in einer großen Ebene, begrenzt von Fluss und östlichem Bergplateau. Die Innenstadt war einen Kilometer breit und neun Kilometer lang. Die Häuser der Honoratioren waren aus klimaregulierenden Lehmziegeln erbaut, hatten oft 20 Räume, einen Innenhof, Brunnen und Garten, Platz für Nahrung, Gespanne und Gesinde, die meisten besaßen Bad und Toilette. Gebäude für Verwaltung, Polizei und Lagerhaltung und eine abgelegene Arbeitersiedlung ergänzten die Stadt. Am Uferstreifen grünte und blühte eine üppige, künstlich bewässerte Parklandschaft. Am östlichen Bergplateau waren die Grabanlagen. Ganz im Norden hatte der Gott-König Echnaton seinen Wohnpalast mit exquisiten Wand- und Bodengemälden, einem prächtigen Garten und einer Menagerie voll Wild der Wüste. Von dort sprengte Echnaton auf seinem geliebten weißgoldenen, von zwei Pferden gezogenen Wagen über die 40 Meter breite Königstraße herab zum großen Aton-Tempel. Nofretete stand dabei neben ihm, wenn sie sich nicht mit der Sänfte in die Stadt tragen ließ. Der große Aton-Tempel umfriedete ein 750 mal 230 Meter großes heiliges Areal, in dem dicht an dicht hunderte von Opferaltären standen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite prunkte der Stadtpalast der königlichen Familie, der wohl auch für Staatsempfänge genutzt wurde. Die Paläste und Tempel waren über ihren Lehmziegelmauern mit Kalksteinplatten verkleidet und mit Wandmalereien geschmückt. Man wusste zu leben. Allerdings lebte die höfische Gemeinde in Achetaton „in einer utopischen Provinz, um das neue Weltbild in Reinkultur zu praktizieren“, so Jan Assmann. Echnaton hatte sicher ehrliche Anhänger, vielfach Aufsteiger aus einfachen Bevölkerungsschichten. Aber die etablierte Machtelite aus Verwaltung und Militär, wohl eher angepasste als überzeugte Aton-Anhänger, war auch am Hofe – solange Echnatons Sonne strahlte. Doch schon bald nach dem Umzug in die Heilige Stadt begann der Sonnenuntergang. Echnatons notorisches Desinteresse an außenpolitischen, durchaus dramatischen Ereignissen spiegelt sich in Hilferufen von palästinensischen Kleinkönigen. Diese Vasallenfürsten mussten sich immer häufiger gegen Übergriffe vor allem der erstarkenden anatolischen Hethiter wehren. Ihre tönernen Briefe wurden im Amarna-Staatsarchiv gefunden. Für die innerägyptische Entwicklung zeichnet Reeves in seiner Abrechnung mit Echnaton ein apokalyptisches Bild: „Vermutlich im Jahr 10 der Regierung (begann eine) vom König initiierte Verfolgungskampagne besonders gegen Amun. … Beherrscht von der paranoiden Vorstellung einer Amun-Verschwörung brachte der ketzerische König sein Land und sein Volk an den Rand der Katastrophe.“ Mit Sicherheit, da sind sich die Forscher einmal einig, hat es eine Opposition gegeben – auch in Amarna. Doch nubische und asiatische Gardisten „umgeben den König und ersticken jeden Widerstand“, liest auch Echnaton-Bewunderer Hornung aus den bildlichen Nachrichten. Und gibt weiter zu bedenken: „Echnaton ist der einzige Religionsstifter, dem alle staatlichen Machtmittel zu Gebote standen, und man darf davon ausgehen, dass er sie rücksichtslos zur Verwirklichung seiner Ideen eingesetzt hat.“ Eva Eggebrecht sekundiert: „Man kann Echnaton sicher als Diktator bezeichnen.“ Und Sylvia Schoske weiß: „Revolutionäre sind nie gute Menschen.“ Auch die immer wieder in Stein und Farbe dargestellte innige Verbundenheit des Königspaares Echnaton und Nofretete stimmte offenbar nicht mehr: Kija erscheint – in aller Öffentlichkeit hoch geehrt als „Große geliebte Frau des Königs“. Für mehrere Jahre tritt die vermutlich asiatische Haremsdame neben Nofretete, die „Große königliche Gemahlin“. Ein Teil der Beigaben im geheimnisvollen Grab KV 55 war für Kija bestimmt. Vielfach wird sie als Mutter des einzigen Echnaton-Sohnes Tutanchamun angesehen. Ebenso plötzlich wie sie aufgetaucht ist, verschwindet Kija allerdings wieder aus den Darstellungen. Der Grund bleibt unbekannt, für Spekulationen stehen alle Tore offen. Unklar ist bis heute auch das Verschwinden Nofretetes nach dem zwölften Regierungsjahr Echnatons: Verbannung, Rückkehr in die Heimat, freiwilliger Rückzug – alle möglichen dramatischen Ereignisse wurden und werden diskutiert. Sylvia Schoske hat hier eine ganz „alltägliche Vorstellung“: „Nofretete hat sechs Töchter geboren. Man muss davon ausgehen, dass damals auf jede Lebendgeburt eine Fehlgeburt kam. Ich denke, Nofretete war einfach ,am Ende‘. Sie ist wohl eines ganz natürlichen Todes gestorben.“ Davon will Reeves nichts wissen. Für ihn ist „ohne den geringsten Zweifel“ klar, dass Nofretete zur Mitregentin Echnatons aufstieg und deshalb den Namen wechselte – in Semenchkare, einen ziemlich konturlosen Pharao, der den Wissenschaftlern Rätsel aufgibt. Falsch interpretierte geschlechtslose Kolossalstatuen in Karnak, eine unbeachtete Stele im Berliner Museum und eine zusätzliche Kartusche bringen Reeves zur Kernthese seines Echnaton-Buches: „Nofretete war nachweislich König geworden.“ Sie habe ihren Gatten überlebt und auch jenen obskuren Bettelbrief an den hethitischen Großkönig geschrieben, in dem dringend um Übersendung eines hethitischen Prinzen zwecks Heirat gebeten wurde. Mit britischem Understatement beschreibt Reeves Nofretetes Ende: „Wir dürfen annehmen, dass bei ihrem Tod natürliche Ursachen eine untergeordnete Rolle gespielt haben.“ Den Leichnam Nofretetes hat man bislang nicht gefunden – ein weiteres Mysterium, zumindest Stoff für neue Diskussionen. Denn ohne Leiche hat es Reeves schwer, die Kollegen von seiner Auflösung des altägyptischen Königs-Krimis zu überzeugen. Über Echnatons Ende ist n

Kompakt

Der altägyptische Pharao Echnaton begründete den ersten Monotheismus der Menschheitsgeschichte. Der Ketzer-König stürzte Ägypten damit in eine Kulturrevolution sondergleichen. Seine Leiche glauben Archäologen jetzt gefunden zu haben. Die Mumie seiner Frau Nofretete ist bislang verschollen.

Michael Zick

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