Wenn es darum geht, ganz normale Menschen für die Wissenschaft zu begeistern, ist Wolfgang Heckl ein Naturtalent. Schon als 16-Jähriger erntete er auf der Sternwarte Neumarkt seines Heimatorts Parsberg in der Oberpfalz mit einem Dia-Vortrag über Weltall und Schöpfung tosenden Applaus. Heute, rund 27 Jahre später, ist Heckl Professor für Experimentalphysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und ein echter Profi in Sachen „Wissenschaft im Dialog“. Er organisiert Ausstellungen, hält vergnügliche, leicht verständliche Vorträge und ist Dauergast in den Medien. Die größte Freude hat er daran, Kindern und Jugendlichen Forschung zu erklären. „Die Welt der Forschung lernt man am besten im Spiel kennen“, weiß Heckl. Nun hat ihn der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft zum Gewinner des diesjährigen Communikator-Preises erklärt. Spannende Geschichten alleine reichen für den mit 50000 Euro dotierten Preis natürlich nicht aus. Auch der Inhalt muss stimmen. Damit hat Heckl kein Problem. Mit dem Rastertunnelmikroskop, der Erfindung seines einstigen Chefs, des Nobelpreisträgers Gerd Binnig, ist er der Entstehung des Lebens auf den Fersen. „Wir versuchen, sie im Labor nachzubilden“, erklärt er. „Dazu tropfen wir eine DNA-Lösung auf einen heißen Stein. Innerhalb eines Sekundenbruchteils erkennen sich die Moleküle, tanzen miteinander und ordnen sich dabei zu Mustern.“ Genau darin vermutet Heckl die ersten Schritte zum Leben. Demnächst wollen Heckl und sein Team mit einem Rastersondenmikroskop, das bei einer Marsmission mitfliegt, auf dem Roten Planeten nach Indizien für Leben suchen.
Hans Groth