Die amerikanische Weltraumbehörde Nasa hat einen Ballon mit 1,7 Millionen Kubikmeter Inhalt 49 Kilometer hoch steigen lassen. Das ist sowohl von der Höhe als auch von der Größe her Weltrekord. Der Ballon ist allerdings nur das Nebenprodukt eines wissenschaftlichen Experiments, bei dem Forscher um Paul Ewans von der University of Delaware ein 690 Kilogramm schweres Messgerät zur Beobachtung kosmischer Elektronen an die Grenze der Erdatmosphäre transportieren ließen. Das Volumen des Ballon-Giganten entsprach dem einer Kugel mit einem Durchmesser von 150 Metern. Das Luftfahrtgerät bestand aus einer hauchdünnen Polyethylenhülle, die mit dem nicht brennbaren Gas Helium gefüllt war und sich erst in größerer Höhe voll aufblähte. Zur Landung trennte sich das Messgerät per Funksignal von dem Ballon ab und ging mit einem Fallschirm zu Boden. Aus dem Ballon selbst ließen die Wissenschaftler durch eine Öffnung das Gas entweichen, wodurch die Hülle ebenfalls zur Erde zurückkehrte, aber nicht wiederverwendbar war. Die Nasa erhofft sich von dem Aufsehen erregenden Experiment jetzt neue Erkenntnisse über die UV- und Röntgenastronomie in den obersten Schichten unserer Atmosphäre.
Hans Groth