Gefühlssache

Wer sich einen digitalen Camcorder zulegt, muss dafür einen ordentlichen Batzen Geld hinblättern. Umso wichtiger ist es, vor dem Kauf zu klären, welches Gerät das Richtige ist, um den erhofften Spaß beim Filmen zu finden. Neben dem Blick in die Liste der technischen Details einer Kamera ist es wichtig, ein Gefühl für deren Handling zu bekommen. Wir haben zwei Camcorder, die sich in Design und Handhabung deutlich unterscheiden, getestet. Beide Geräte, die MV X1i von Canon und die VL-NZ 10S von Sharp, glänzen durch zahlreiche Funktionen, die einem Hobbyfilmer das Aufzeichnen von Videos und digitalen Schnappschüssen erleichtern und die auch bei dämmriger Beleuchtung oder grellem Licht für gute Aufnahmen sorgen. So zeichnet sich die Canon-Kamera durch eine aufwändige optische Bildstabilisierung aus. Ein CCD-Chip mit 1,3 Millionen Pixeln sichert dem Gerät bei der Bildauflösung einen Spitzenplatz unter den derzeit erhältlichen Camcordern. Die VL-NZ 10S kann da mit 0,8 Megapixeln nicht mithalten. Sie besticht dagegen durch eine sehr gute Tonqualität und ein großes 3-Zoll-Display. Doch genau das erweist sich mitunter als hinderlich: Die Konstrukteure von Sharp haben das Display zusammen mit dem Bandlaufwerk auf einer drehbaren Achse angebracht, die horizontal an der optischen Einheit der Kamera angebracht ist. Diese muss daher quer gehalten werden, was beim längeren Filmen mit einer Hand anstrengt und zum Verwackeln der Aufnahmen führen kann. Anders beim Camcorder von Canon: Sein etwas bieder wirkendes Hochkant-Design erlaubt eine besonders einfache Handhabung. Man hat die Kamera stets leicht im Griff, und sie erscheint trotz ihres höheren Gewichts auch nach längerem Halten nicht als schwer. Dabei lassen sich alle Funktionen über einen Drehschalter problemlos mit einer Hand bedienen. Die Menüführung ist bei beiden Geräten übersichtlich. Sollte trotzdem mal ein Blick in die Gebrauchsanweisung nötig sein, ist man bei der Sharp-Kamera gut bedient. Dagegen ließ sich anhand der Beschreibung von Canon nicht herausfinden, weshalb es bei der sonst zuverlässigen Kamera nicht gelang, mit einem Video auch den Ton auf ein TV-Gerät zu übertragen.

Sandra Murr