Wer kennt das nicht: Man steht vor einem Problem, das eigentlich recht simpel erscheint – doch eine zufrieden stellende Lösung will einem partout nicht einfallen. In Unternehmen kann eine gute Idee, etwa wie sich ein Produkt einfacher und preisgünstiger herstellen lässt, viel Geld wert sein. Nach genialen Einfällen wird dort oft in einem „Brainstorming“ gesucht: Man sitzt in entspannter Runde zusammen und sammelt Gedankenblitze – in der Hoffnung, dass sich daraus eine Lösung für die gestellte Aufgabe formen lässt. Je mehr Leute sich gemeinsam das Hirn zermartern und Ideen zusammentragen, desto größer ist die Chance auf einen Volltreffer. Warum also nicht die ganze Internetgemeinde an der Lösung von Problemen teilhaben lassen? Dieser Gedanke brachte den Juristen Michael Müller dazu, GloBrain zu gründen – die erste Plattform für Brainstorming im World Wide Web. Das Prinzip ist simpel: Wer eine Antwort auf eine knifflige Frage sucht, stellt diese einfach auf den Seiten von www.globrain.de zur Diskussion. Besucher der Website können dann Vorschläge zur Lösung anbieten. Um den Anreiz zu erhöhen, kann der Fragesteller für die Aufklärung seines Problems eine Prämie ausloben. Sie wird nach einem festen Schlüssel unter den Teilnehmern des virtuellen Brainstormings verteilt. 20 Prozent genehmigt sich GloBrain als Gebühr. Für Firmengründer Michael Müller ist GloBrain nur ein Appetithappen für die Nutzer. Er setzt auf zwei weitere Produkte: einen „Raum“ im Web, den etwa Firmen für Projektbesprechungen mieten können, und ein „Tool“ für Unternehmen, um kreative Gedanken ihrer Mitarbeiter aufzulesen und zu nutzen.
Ralf Butscher