Wenn es um das Surfen im Internet geht, verstehen die sonst für ihren trockenen Humor bekannten Briten keinen Spaß. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Londoner Meinungsforschungsinstituts Market & Opinion Research International (MORI) unter 1000 Websurfern. Danach wird das weltumspannende Datennetz für immer mehr Bewohner der Britischen Inseln zur Quelle ständiger Frustrationen. Hauptärgernis sind dabei Internetseiten, die sich nur sehr langsam aufbauen, Help-Buttons, die keine Hilfe gewähren, wenn man sie anklickt, und Seiten, die persönliche Daten abfragen, bevor sie dem Surfer den Zugang gestatten. Jeder vierte Befragte erklärte, Webseiten, die ihn einmal geärgert hätten, von da an zu boykottieren. Das Erstaunliche an der MORI-Studie: Viele Briten reagieren mit gewalttätigen Wutausbrüchen auf die Unzulänglichkeiten des Daten-Highways – rund zehn Prozent der Internetnutzer verlieren täglich die Fassung vor dem Rechner. So gab ein Manager zu, nach dem sechsten erfolglosen Versuch, sich in eine Website einzuloggen, seinen über 4000 Euro teuren Laptop zertrümmert zu haben. Überhaupt ist die Computerhardware das beliebteste Opfer: Sieben Prozent der Befragten ließen ihre Wut regelmäßig an Maus oder Tastatur aus, vier Prozent schlugen auf ihren Schreibtisch ein und immerhin zwei Prozent der Surfer verprügelten den nächstbesten Kollegen. Der war bestimmt „not amused“.
Hans Groth