Vermutet haben es die Paläoanthropologen schon lange: Nach dem Verschwinden des Homo erectus vor spätestens 250 000 Jahren kann Südostasien nicht menschenleer gewesen sein. Doch außer wenigen, bislang nicht klassifizierbaren Fossilienfunden in China fehlten jegliche Hinweise auf das ostasiatische Gegenstück zum europäisch-westasiatischen Neandertaler. Ein Sensationsfund führte vor Kurzem auf die Fährte des geheimnisvollen Asiaten, der nun im Zeitfenster vor etwa 200 000 bis 40 000 Jahren fassbar wird. Eine Weltpremiere: Zum ersten Mal haben Forscher eine zuvor unbekannte Menschenform ausschließlich durch eine genetische Analyse entdeckt.
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EIN PHANTOM TRITT AUS DEM SCHATTEN
Der Fundort im sibirischen Altai-Gebirge gab dem „ Denisova-Menschen“ seinen Namen. Doch diese archaische Menschenform lebte wohl in ganz Südostasien.
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DER PLANET DER MISCHLINGE
Bis zu 7,5 Prozent des Erbguts heute lebender Menschen stammen mit Sicherheit aus Kreuzungen mit archaischen Vorläufern. Wir alle tragen eine wilde Gen-Mischung in uns.