Der Kaninchenkauz Athene cunicularia umgibt sein Nest mit dem Kot von Säugetieren. Die unappetitliche Hinterlassenschaft dient ihm jedoch nicht zur Abschreckung von Feinden oder gar zur Verzierung seines Nests, sondern als Köder für seine Lieblingsspeise: Kotkäfer. Das haben US-Forscher der University of Florida in Gainesville um Douglas Levey herausgefunden.
Die Zoologen hatten Kaninchenkäuze in Nord- und Südamerika beobachtet und festgestellt, dass diese, sobald sie den Kot vor ihrem Erdnest ausgelegt hatten, bewegungslos ausharrten, bis die zwei Zentimeter langen Kotkäfer in die Falle tappten. Als die Wissenschaftler bei einigen Nestern den Kot entfernten, fanden sie dort vier Tage später nur ein Zehntel so viele Käferreste wie bei den anderen Nestern. Sobald in der Nähe der Eulennester wieder Kot zur Verfügung stand, fingen die Tiere an, ihn für ihre Käferfallen zu sammeln.