Es muss eine willkommene Abwechslung gewesen sein, dem Flötenspieler zuzuhören, der die Höhle mit Musik füllte. Doch dann ging das aus einem Schwanenknochen geschnitzte Instrument zu Bruch und wurde achtlos in den Lehm getreten. 35 000 Jahre später siebten Archäologen in zwei Etappen – 1973 und 1990 – 23 Stücke der Flöte aus dem Boden der Geißenklösterle-Höhle im schwäbischen Blaubeuren. Seither wurden die Reste am Urgeschichtlichen Institut der Universität Tübingen untersucht und wieder zusammengesetzt. Jetzt kommt das älteste bekannte Musikinstrument der Welt erstmals an die Öffentlichkeit. Das grauweiße Röhrchen ist kaum größer als ein Zigarillo: 12,6 Zentimeter lang, einen Zentimeter dick und etwa 1,5 Millimeter dünn. An seinem Ende ist es zersplittert, sodass nur noch drei Löcher erhalten sind.
Württembergisches Landesmuseum Stuttgart Altes Schloss Schillerplatz 6 70173 Stuttgart www.landesmuseum-stuttgart.de Eintritt: € 3,–