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Mini-Löcher in der Milchstraße?

Astronomie|Physik

Mini-Löcher in der Milchstraße?

Winzige Schwarze Löcher könnten wie Zeitbomben überall in der Galaxis lauern und als Gammastrahlen-Ausbrüche (Gamma-ray bursts, GRB) explodieren. Das fürchten David B. Cline, Christina Matthey und Stanislaw Otwinowski von der University of California in Los Angeles. Von den über 3000 GRBs, die hauptsächlich mit dem BATSE-Detektor an Bord des Compton-Observatoriums in den neunziger Jahren gefunden wurden, sind die meisten gleichmäßig über den Himmel verteilt. Sie entstehen vermutlich bei Sternexplosionen oder Kollisionen von Neutronensternen und/oder Schwarzen Löchern. Die kürzesten (unter 100 Millisekunden) jedoch, von denen gut 40 entdeckt wurden, finden sich leicht gehäuft in Richtung des Orion- Spiralarms der Milchstraße.

Vielleicht verbergen sich explodierende Schwarze Mini-Löcher hinter dem Phänomen. Stephen Hawking von der University of Cambridge hat Vermutungen über ihre Existenz geäußert. Sie könnten sich kurz nach dem Urknall aus extremen Verdichtungen im Urgas gebildet haben und würden aufgrund von quantenmechanischen Effekten heute zerstrahlen, wenn sie ungefähr 5 . 1014 Gramm Masse haben. Cline und seine Kollegen nehmen an, dass es viele Millionen von ihnen pro Kubiklichtjahr geben könnte und sie somit einen wichtigen Beitrag zur ominösen Dunklen Materie liefern würden. Das nächste Miniloch wäre vielleicht nicht weiter entfernt als Pluto. Doch selbst dann würde eine Explosion – vergleichbar mit 100 Milliarden Wasserstoff-Bomben von der Sprengkraft je einer Megatonne TNT – die Erde nicht beeinträchtigen.

„Die Idee ist keineswegs verrückt“, kommentiert Martin Rees von der University of Cambridge. Die meisten Astrophysiker reagieren allerdings skeptisch. „Immerhin kann die Hypothese bald überprüft werden“, erklärt Roger Blandford von der Stanford University. Denn falls sich rasche Intensitätsschwankungen im Nanosekunden- Bereich messen lassen, würde das verraten, dass die GRB-Quellen sehr klein sind.

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