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Die Nobelpreisträger 2004

Gesellschaft|Psychologie

Die Nobelpreisträger 2004

Den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin teilen sich in diesem Jahr die US-Forscher Linda B. Buck und Richard Axel. Die Wissenschaftler haben in den achtziger und neunziger Jahren Pionierarbeit bei der Erforschung des Geruchssinnes geleistet. Sie entschlüsselten das Riechvermögen mit molekularbiologischen Techniken. Buck und Axel bewiesen unter anderem, dass eine Familie von etwa 1000 Genen beim Menschen für die verschiedenen Geruchsrezeptoren auf den Membranen der Geruchszellen kodieren.

Den Nobelpreis für Physik erhielten die amerikanischen Wissenschaftler David J. Gross, H. David Politzer und Frank Wilczek. Sie forschen auf dem Gebiet der Quarks, elementaren Bausteinen der Materie. Dabei beschäftigen die Physiker sich vor allem mit der so genannten Starken Wechselwirkung. Sie ist eine der vier fundamentalen Naturkräfte und für den Zusammenhalt der Quarks und aller daraus zusammengesetzten Teilchen im Atomkern verantwortlich. 1973 entdeckten die beiden Physiker, dass die Wechselwirkung von Quarks umso schwächer ist, je näher diese beieinander liegen. Wenn sie dicht zusammen sind, verhalten sich Quarks beinahe wie freie Teilchen. Dieses Phänomen wird als „ asymptotische Freiheit“ bezeichnet. Die Erkenntnisse legten den Grundstein für die Theorie der Quantenchromodynamik. Damit ist nach Angaben des Nobelpreis-Kommitees die Physik dem Traum näher gekommen, eine umfassende Weltformel zu entwickeln.

Mit dem Nobelpreis für Chemie wurden Aaron Ciechanover und Avram Hershko aus Israel sowie der Amerikaner Irwin Rose für ihre Forschungen zum Proteinabbau in der lebenden Zelle ausgezeichnet. Funktioniert der Abbau unbenötigter Proteine nicht mehr korrekt, können Krankheiten wie Krebs oder Mukoviszidose entstehen. Die Entsorgung der Proteine läuft an so genannten Proteasomen ab, wo sie in kleine Stücke zerlegt werden. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Proteasomen nur dann aktiv werden, wenn sich der Marker Ubiquitin an die Proteine heftet, die abgebaut werden sollen. Das Wissen, wie die Zellen sich auf molekularer Ebene selbst managen, hat wesentlich zur Entwicklung neuer Medikamente beigetragen.

Die diesjährigen Träger des Preises für Wirtschaftswissenschaften der Bank von Schweden sind der Norweger Finn E. Kydland und der Amerikaner Edward C. Prescott. Sie wurden für ihre Arbeit über neue Theorien zu Wirtschaftskreisläufen und zur Wirtschaftspolitik geehrt.

Der Nobelpreis für Literatur ging an die österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek. Den Friedensnobelpreis bekam die kenianische Umweltaktivistin Wangari Maathai. Die Auszeichnungen sind jeweils mit rund 1,1 Millionen Euro dotiert. Die Nobelpreise werden am 10. Dezember verliehen.

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