Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

WOMIT VERBRECHER IN ZUKUNFT RECHNEN MÜSSEN

Allgemein

WOMIT VERBRECHER IN ZUKUNFT RECHNEN MÜSSEN

Das genetische Phantombild

Um den genetischen Fingerabdruck eines Menschen zu erhalten, werden derzeit nur die Bereiche des Erbguts analysiert, die nicht codierend sind. Das heißt, die Buchstabenfolge der DNA-Bausteine Adenin, Guanin, Cytosin und Thymin sind in diesen Abschnitten scheinbar sinnlos und liefern keine Bauanleitung für den menschlichen Körper. Trotzdem sind sie bei jedem Menschen unterschiedlich und ermöglichen damit eine Identifizierung. Die einzige Information, die momentan aus der DNA gewonnen werden darf, ist das Geschlecht. Alles andere würde – laut Gesetzgeber – dem Recht auf informelle Selbstbestimmung zuwiderlaufen. Theoretisch wäre es möglich, mithilfe des Erbguts mehr über Eigenschaften und Aussehen eines Menschen zu erfahren – und daraus ein Phantombild zu erstellen. Noch sind die Experten auf der Suche nach jenen Abschnitten, die das Äußere bestimmen. Derzeit lassen sich nur rote Haare und die Augenfarbe mit fast 100-prozentiger Sicherheit aus seiner DNA ablesen.

Der vielsagende Fingerabdruck

Bereits im Mutterleib bilden sich die charakteristischen Papillarleisten auf den menschlichen Fingerkuppen aus. Nach dem vierten Schwangerschaftsmonat sind sie endgültig festgelegt und bleiben ein Leben lang unverändert. Die Linien, Punkte und Schleifen sind einzigartig – selbst unter eineiigen Zwillingen. Doch Fingerabdrücke verraten mehr als nur die Identität eines Menschen. Aus dem Schweiß, der in den Rillen sitzt, können die Experten chemische Verbindungen analysieren und daraus bestimmte Lebensgewohnheiten des Verdächtigen ablesen: Ist er Vegetarier? Raucht er? Nimmt er Medikamente oder Drogen? Um das herauszufinden, werden die Fingerabdrücke nicht wie bisher üblich mit Rußpulver bestäubt, mit klebender Klarsichtfolie abgenommen und anschließend in einem Daktyloskop auf ihr Identifizierungsmuster analysiert, sondern auf eine Art Klebeband übertragen, das mit einem Gelatinefilm überzogen ist. Die so eingefangenen Spuren werden im Labor mithilfe eines Infrarotspektrometers ausgewertet.

Die individuelle Duftspur

Anzeige

Nicht nur Erbgut und Fingerabdruck eines Menschen sind einzigartig, sondern auch sein Geruch. Es wäre also denkbar, mit einem chemischen Duftdetektor auf Verbrecherjagd zu gehen. Schon jetzt erschnüffeln Spürhunde Menschen anhand einer Geruchsprobe mit einer Trefferwahrscheinlichkeit von 90 Prozent. Wie ein Mensch riecht, hängt von Ernährung und Stimmung, dem Gesundheitszustand und wahrscheinlich auch vom Alter ab. Außerdem tragen bestimmte Proteine, die von einer Erbgutregion mit dem ungeheuerlichen Namen Haupthistokompatibilitätskomplex ge- bildet werden, zum Duftbukett auf der Haut bei – ebenso die Bakterien, die den Schweiß zersetzen. An 200 Versuchspersonen haben Wiener Wissenschaftler über 5000 verschiedene Geruchsstoffe festgestellt, die zwar häufig, aber nicht bei jedem Menschen zu finden sind. Erst wenn es gelingt, aus dem variablen Geruchs-Potpourri einer Person ihr grundlegendes Geruchsmuster herauszufiltern, müssen Verbrecher den Atem anhalten.

Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Dossiers
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Hor|mon|haus|halt  〈m. 1; Med.〉 System des Zusammenwirkens aller im Körper vorhandenen Hormone

Ma|ler|mu|schel  〈f. 21; Zool.〉 in Flüssen u. Seen lebende Muschel, deren Schalen häufig von Malern als Palette benutzt wurden; →a. Flussmuschel … mehr

De|ter|mi|niert|heit  〈f. 20; unz.〉 das Determiniertsein, Festgelegtsein, Bestimmtheit ● projektive ~ 〈Math.〉 Axiom in der Mengenlehre, wonach alle Mengen natürlicher Zahlen determiniert sind … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige