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Steins in Sicht

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Steins in Sicht

„Wie ein Diamant am Himmel“, kommentierte Horst Uwe Keller vom Max-Planck-Institut für Sonnenforschung in Katlenburg-Lindau die Fotos des Planetoiden „2867 Steins“. Am 5. September 2008 um 20.58 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit passierte die Raumsonde Rosetta den 4 mal 5,9 Kilometer großen kosmischen Steinbrocken in 800 Kilometer Entfernung mit einer Relativgeschwindigkeit von 31 000 Kilometer pro Stunde. Ein schnelles und technisch anspruchsvolles Drehmanöver der europäischen Raumsonde machte es möglich, Steins aus verschiedenen Perspektiven ins Visier zu nehmen. Keller ist Chefwissenschaftler der OSIRIS-Kamera (Optical, Spectroscopic, and Infrared Remote Imaging System) an Bord von Rosetta. Zu dem kosmischen Rendezvous – es ist erst das siebte mit einem Planetoiden überhaupt – kam es 365 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Rosettas Funksignale waren 20 Minuten unterwegs.

Rund zwei Dutzend Krater haben die Wissenschaftler auf Steins inzwischen ausgemacht, davon sieben in einer Reihe, die von einem Mehrfacheinschlag stammen. Einer der Krater ist über 1,5 Kilometer groß – der Einschlag hätte den Planetoiden fast zerschmettert. Mit einem Reflexionsvermögen von rund 35 Prozent ist der graue Himmelskörper recht hell. In den nächsten Wochen werden die Wissenschaftler die Mineralogie, Topografie, das Alter und einige andere Eigenschaften von Steins bestimmen. Schon im März 2006 hatte OSIRIS aus einer Entfernung von 159 Millionen Kilometern Helligkeitsveränderungen des Planetoiden gemessen, was auf eine Rotationszeit von etwa sechs Stunden schließen ließ.

2867 Steins umkreist in 2,02- bis 2,71-fachem Erdabstand die Sonne im Planetoidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Entdeckt wurde der nach dem lettischen Astronomen Karlis Šteins benannte Brocken im November 1969 von dem sowjetischen Astronomen Nikolay Stepanovich Chernykh. Steins gehört zu den seltenen Planetoiden vom E-Typ. Sie bestehen wahrscheinlich aus den Außenbereichen größerer Planetoiden, die in der Frühgeschichte des Sonnensystems zerstört wurden und wohl zum größten Teil aus Silikat-Mineralien mit wenig oder keinem Eisen bestehen.

Die am 2. März 2004 mit einer Ariane-5- Trägerrakete ins All gestartete Rosetta-Sonde ist unterwegs zum Kometen 67/P Churyumov-Gerasimenko, den sie Mitte 2014 nach einer 6,5 Milliarden Kilometer langen Reise erreichen wird. Vorher, am 10. Juli 2010, wird sie noch einmal einen Kleinplaneten passieren: den viel größeren Planetoiden 21 Lutetia.

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