Mediziner der Universitätsklinik für Neurochirurgie in Greifswald verwenden bei Gehirnoperationen seit kurzem ein neuartiges und weltweit einzigartiges Skalpell: einen messerscharfen Wasserstrahl, der unter Hochdruck aus einer winzigen, etwa ein zehntel Millimeter dünnen Düse gespritzt wird. Entwickelt hat das Instrument die Firma Euromed in Schwerin.
Gehirntumore lassen sich damit schonender und unblutiger entfernen als mit herkömmlichen Operationsmethoden, da durch den extrem feinen Wasserstrahl weniger Blutgefäße verletzt werden. Außerdem ist der Wasserstrahl einfacher und sicherer zu handhaben als ein Laserskalpell. Patienten mit Gehirntumoren oder schwerer Epilepsie, bei denen bestimmte Bereiche des Gehirns abgetragen werden mußten, sind damit bereits erfolgreich operiert worden.
Die Gefahr von Spätfolgen – zum Beispiel Lähmungen – ist bei Gehirnoperationen mit dem Wasserstrahl-Skalpell besonders gering, erklärte der leitende Oberarzt der Greifswalder Universitätsklinik, Prof. Jürgen Piek.