Den „guten Riecher“ von Käfern wollen Forscher der Universität Gießen und des Forschungszentrums Jülich im Kampf gegen gefräßige Schädlinge nutzen. Sie haben einen Sensor entwikkelt, bei dem ein lebender Kartoffelkäfer Alarm schlägt, wenn seine Artgenossen sich an den Pflanzen auf einem Kartoffelacker zu schaffen machen. Pflanzenschutzmittel könnten so gezielter und sparsamer als bisher eingesetzt werden.
Feine Härchen auf der Antenne des Käfers registrieren die Duftstoffe, die von angefressenen Kartoffelblättern ausgehen. In dem Fühler baut sich danach ein elektrisches Signal auf, das eine Elektrolytlösung, in welche die Spitze der Käferantenne getaucht ist, an einen Elektronikchip weiterleitet. Ein Feldeffekt-Transistor auf dem Chip fängt das Signal auf und wandelt es in meßbare Stromspitzen um.
In Feldversuchen hat der lebende Biosensor seine Funktionstüchtigkeit bereits unter Beweis gestellt. Allerdings muß der Käfer nach zwei bis drei Tagen ausgetauscht werden – länger hält er es nicht ohne Nahrung aus.
Die Forscher arbeiten daher an einem System, das statt eines Käfers eine Zellschicht verwendet, die auf die Duftstoffe anspricht.