„Stonehenge im Schwarzwald” nannten die Forscher ihre Entdeckung auf dem Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen. Sie hatten das frühkeltische Grab vor rund 40 Jahren gefunden. Jetzt werteten Wissenschaftler um Allard Mees vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz die Ausgrabungsdaten mit einer speziellen Software nochmals aus. Ihre Ergebnisse bezeichnen sie als archäologische Sensation: Die Grabstätten, die um das zentrale Fürstengrab herum angeordnet sind, stimmen mit den Sternbildern des nördlichen Himmels überein, bilden also eine Art Kalender. Er basiert – im Gegensatz zu Stonehenge – nicht auf dem Verlauf der Sonne, sondern orientiert sich am Mondzyklus. Für den Bau der Anlage wurden laut Mees Stangen in den Hügel gesetzt, um die Mondwenden zu erfassen, die bestimmend für die keltische Zeitrechnung waren.
Durch die Position der Gräber konnte Mees die Errichtung der Anlage exakt auf den Sommer im Jahr 618 v.Chr. datieren. Damit ist sie die älteste ihrer Art, die von den Kelten bekannt ist.