Defizite in der Nachsorge von Krebspatienten hat eine Untersuchung des Kölner Instituts für Psychosomatik und Psychotherapie offenbart. Von 36 Patienten, die Ende der achtziger Jahre an Blutkrebs erkrankt waren, litten über die Hälfte nach ihrer Heilung unter psychischen Störungen. Typische Symptome: quälende Ängste vor einer Neuerkrankung, Stimmungsschwankungen, Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch. Viele hatten nicht in den gewohnten Alltag zurückgefunden. Von Hilfsangeboten zur Nachbetreuung hatten die meisten – wenn überhaupt – nur zufällig erfahren. Die Kölner Wissenschaftler fordern von den Fachärzten, ihre Krebspatienten verstärkt auf psychologische Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen hinzuweisen.
Thomas Wilke