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„Von den Rändern her in den Beleuchtungsmarkt“

Allgemein

„Von den Rändern her in den Beleuchtungsmarkt“

bild der wissenschaft: Wo werden heute bereits weiße Leuchtdioden (LEDs) eingesetzt? Wagner: Der wichtigste Einsatzbereich ist der Automobilsektor: Hier nutzen vor allem europäische Fahrzeughersteller weiße LEDs, zum Beispiel für die Innen- und Armaturenbeleuchtung. Eine weitere Anwendung im täglichen Leben sind Taschenleuchten. So bietet zum Beispiel der Deutsche Alpenverein Taschenlampen mit jeweils vier weißen LEDs an. bdw: Werden weiße Leuchtdioden herkömmliche Lichtquellen wie Glühlampen ablösen? Wagner: Das ist das Fernziel. Weiße Leuchtdioden werden nur nach und nach von den Rändern her in den Beleuchtungsmarkt eindringen. bdw: Welche Ränder werden das sein? Wagner: Bei Taschenleuchten sind LED-Lämpchen heute schon konkurrenzfähig. Wegen ihrer besonderen Eigenschaften bieten Leuchtdioden allgemein dort Vorteile, wo ein Gerät mit Batterie oder Akku betrieben wird. Im Gegensatz zu Glühlampen bleibt der Farbton des ausgesandten Lichts aus einer LED auch bei leer werdendem Akku konstant. Daher ist die Restleuchtdauer größer. Das ist zum Beispiel bei der Beleuchtung von Notausgängen von Vorteil. Eine andere Anwendung ist die Hinterleuchtung von Handy-Displays. Hier haben LEDs einen eindeutigen Vorteil gegenüber Leuchtstofflampen: Anders als diese benötigen Leuchtdioden zum Betrieb keine hohen Wechselspannungen, die zu Störungen beim Telefonieren führen könnten. bdw: Wie versucht man die Lichtausbeute der weißen LEDs – und damit ihre Chancen gegenüber Glühlampen und Leuchtstoffröhren – zu verbessern? Wagner: Im Wesentlichen geht es um drei Dinge: Die zugeführte elektrische Energie muss im Inneren der LED so viel Licht wie möglich erzeugen. Dieses Licht muss effizient aus dem LED-Chip ausgekoppelt werden, und das ausgesandte einfarbige Licht muss möglichst vollständig in weißes Licht konvertiert werden. Daran arbeiten die Forscher in vielen Firmen und Instituten. bdw: Welchen Beitrag leisten dabei die Forscher an Ihrem Institut? Wagner: Wir haben 1996 – praktisch zeitgleich mit der japanischen Firma Nichia – die erste weiße Single-Chip-LED vorgestellt. Heute arbeiten wir gemeinsam mit Wissenschaftlern bei Osram Opto Semiconductors als Industriepartner an der Weiterentwicklung dieser Technologie.

Ralf Butscher

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