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Geht es der Kuh auch gut?

Erde|Umwelt

Geht es der Kuh auch gut?

Immer mehr Verbraucher machen sich Gedanken darüber, woher das Fleisch auf ihrem Teller stammt, und kaufen Produkte aus Bio-Betrieben, weil sie denken, dass dort die Nutztiere artgerecht gehalten werden. Meist stimmt das auch, doch sind die Kriterien dafür, dass Landwirte das Qualitätssiegel „Bio“ erhalten nach Ansicht einiger Experten ergänzungsbedürftig. Denn bisher werden nur die Haltungsformen kontrolliert – etwa ob die Tiere auf die Weide gehen dürfen oder wie groß die Boxen sind, in denen sie leben. Erstaunlicherweise bleiben aber Gesundheit und Wohlbefinden der Tiere selbst unberücksichtigt.

Das wollen Forscher am Thünen-Institut in Braunschweig jetzt ändern. Die Wissenschaftler um Jan Brinkmann haben gemeinsam mit Praktikern zunächst für den Bereich der Milchviehhaltung Kriterien erarbeitet, anhand derer sich verbindlich einschätzen lässt, ob eine Haltung artgerecht ist.

Besonders wichtig ist demnach die Beurteilung der Euter-Gesundheit, das heißt wie oft es zu einer Entzündung der Milchdrüsen (Mastidis) kommt, und wie hoch die Zellzahlen in der Milch sind. Normal ist ein Wert zwischen 80 000 und 100 000 Zellen pro Milliliter. Erhöhte Zellzahlen sind ein Indiz für erkrankte Euter, was bedeute, dass man die Haltungsbedingungen und die Stallhygiene überprüfen müsse. Kontrolliert werden müsse auch der Stoffwechsel der Tiere, die Häufigkeit von Gelenkveränderungen und äußeren Verletzungen sowie das Liegeverhalten (Cow-Comfort-Index) und die „Nutzungsdauer“ der Kühe.

Die Forscher wollen jetzt aufgrund dieser Indikatoren Mindestwerte erarbeiten, die sie dann an rund 150 Betrieben testen werden. Brinkmann gibt allerdings zu: „Wir betreten mit diesem Ansatz, der sich am Wohlbefinden der Tiere orientiert, absolutes Neuland. Bis zur praktischen Anwendbarkeit kann es deshalb noch einige Jahre dauern.“

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