auf Wasserstoffbasis, intelligente Stromnetze nach dem Vorbild des Internet und E-Mobilität samt der dazugehörigen Infrastruktur. Diese teuren fünf Säulen müssen freilich nicht nur konzipiert, sondern auch denen, die sie bezahlen müssen, einleuchtend vermittelt werden.
Mit dezentraler Energieversorgung und Verzicht auf Kohle, Öl und Atom will es Rifkin keineswegs bewenden lassen: Er fordert eine neue Weltwirtschaftsordnung, das Ende der Viehzucht und des Privatbesitzes sowie der industriellen Produktion, des intellektuellen Eigentums, des Kapitals und sämtlicher Hierarchien. Dereinst, im kollaborativen Zeitalter, sei der Mensch von jeglicher mechanischer Arbeit befreit und dafür mit der Entfaltung seiner selbst beschäftigt. Der Schule obliege die Förderung eines erweiterten, von Biosphärenbewusstsein erfüllten ökologischen Ichs. In dieser Idealgesellschaft weichen menschliche Eigenschaften wie Selbstsucht, Konkurrenzdenken und Habgier dem Bedürfnis nach Geselligkeit, Empathie und Uneigennützigkeit.
Halt und Zuversicht findet Rifkin in den sozialen Netzen und deren Bewohnern, sein Ziel in einer ganz anderen Gesellschaft 2084? Wie weit ihm der Leser auf diesem Weg zu folgen vermag, muss er selber entscheiden. Langweilen wird er sich jedenfalls nicht.
Hans Schmidt