Nicholas Carr hat kluge Antworten auf diese Frage für all die Multitasker, Surfer, Dauer-Mailer, Googler, Handy-Junkies und Facebooker, die sich nicht mehr auf einen längeren Text konzentrieren können….
Nicholas Carr hat kluge Antworten auf diese Frage für all die Multitasker, Surfer, Dauer-Mailer, Googler, Handy-Junkies und Facebooker, die sich nicht mehr auf einen längeren Text konzentrieren können. Rhetorisch brillant, spannend, informativ, neurowissenschaftlich bestens untermauert und höchst unterhaltsam beschreibt der amerikanische Journalist, wie Austausch und Weitergabe von Informationen mittels Sprache, Schrift, Büchern bis hin zum Internet das menschliche Gehirn geformt haben. Denn Tatsache ist: Jedes Medium hat das Gehirn unserer Spezies und seine Arbeitsweise verändert. Das Internet steht dabei Gutenbergs Erfindung in nichts nach.
Carrs Buch ideologisiert nicht es ist nicht gegen oder für das Internet. Es ist, wie FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher in seinem Vorwort treffend schreibt, ein Buch der Aufklärung. Carr trägt Fakten zusammen, analysiert, beschreibt Probleme, positive und negative Auswirkungen, die das Internet beispielsweise auf Lernprozesse und Gedächtnis hat. So bereitet er den Boden für das Nachdenken darüber, wie wir mit dem Internet umgehen sollten und was wir der Hektik des Sofort-Mediums entgegensetzen können, um die digitale Machtübernahme in unserem Oberstübchen zu verhindern: Zeit zum Denken.
Ich habe Carrs Überlegungen übrigens konzentriert und ohne Ablenkungsversuche lesen können allenfalls unterbrochen von wohltuenden Denkpausen. Ein therapeutisch hochwirksames Buch gegen netzbedingte Konzentrationsstörungen!
Barbara Ritzert