Sarah Zierul hat 2008 zwei Filme für den WDR über dieses hochaktuelle Thema gedreht (Wem gehört das Meer? und Schatzsuche in der Tiefsee). Doch ihr Buch ist weit mehr als ein Nebenprodukt dieser Arbeit. Zierul ist für ihre Filme um die ganze Welt gereist und hat viele Schauplätze besucht. In eindrucksvollen Reportagen erzählt sie etwa von ihrer Fahrt auf einem Forschungsschiff oder vom Besuch auf einer Ölbohrplattform. Der Leser bekommt so neben vielen Fakten auch ein Bild davon, wie es auf See und in den Labors zugeht. Und der Text geht natürlich mehr in die Tiefe, als es ein Film vermag.
Vor allem der Umweltschutz liegt Sarah Zierul am Herzen. Wie gefährlich die Eingriffe in einer Region sind, wo kein Mensch im Notfall selbst Hand anlegen kann, hat die Explosion der Ölbohrplattform Deepwater Horizon gezeigt. Beim Erzbergbau drohen noch größere Gefahren. Denn dabei werden riesige Flächen des Meeresgrunds, wo Manganknollen liegen, von großen Eggen und Staubsaugern regelrecht umgepflügt. Dazu kommt, dass man bislang sehr wenig von den Tiergemeinschaften weiß, die dort unten leben. Jeder Eingriff könnte eine ökologische Lawine auslösen.
Klaus Jacob