Mehrfach zitiert Cooke Robert Jungk und seine Warnung vor dem Atomstaat von 1977. Bei Cooke sind die Atomstaaten der Welt schon früh zu Zauberlehrlingen geworden, denen die Kontrolle über die Mächte, die sie geweckt haben, entglitten ist. Gegen das Grauen vor der Bombe setzten die 1950er-Jahre die Atome für den Frieden. Heraus kam, so Cooke, die Verbreitung vom beidem, Atomkraftwerken und Atombomben, bis in die Krisengebiete der Welt von heute. Der Iran ist für sie nur eines von vielen Beispielen dafür, wie eng militärische und zivile Nutzung der Atomtechnik zusammenhängen.
Cooke weiß, worüber sie schreibt. Sie arbeitet seit den 1980er-Jahren für Fachzeitschriften der Atombranche in den USA. Wo es um Technik geht, ist ihr oder ihrem Übersetzer aber trotzdem der eine oder andere kleine Fehler unterlaufen. Stark ist sie dort, wo sie persönliche Begegnungen schildert mit Wissenschaftlern, Managern, Strahlenopfern und Geschäftemachern. Sie gibt tiefe Einblicke in die Atomprogramme von Israel, Indien und Pakistan. Deutschland spielt in ihrer Internationalen der Hasardeure jedoch nur eine Nebenrolle.
Rainer Klüting