Naturkatastrophen und Klimawandel
Dieses Jahr begann mit einer Serie von Naturkatastrophen: Das verheerende Erdbeben in Haiti war gerade aus den Schlagzeilen, da bäumte sich die Erde in Chile auf. Obendrein zerstörten sintflutartige Überschwemmungen Teile von Madeira, ein schwerer Sturm tobte über Westeuropa, und ein Vulkan auf Island legte den Flugverkehr über Europa lahm. Naturkatastrophen scheinen sich zu häufen. Da kommt das Buch von Gerhard Berz wie gerufen. Der ehemalige Chef der Georisikoforschung bei der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft hat sich sein Berufsleben lang mit Naturkatastrophen beschäftigt. Vielleicht legt er deshalb besonderen Wert auf Vorsorge und Verhaltensregeln. Zu jeder Katastrophenart, ob Sturm, Erdbeben, Vulkanausbruch oder Feuer, gibt er Tipps vom Master of Desaster. Diese Kästen sind nützlich, wenn man bedenkt, dass ein wenig Information beim verheerenden Tsunami im Indischen Ozean 2004 Tausenden Menschen das Leben gerettet hätte. Allerdings wirken manche Ratschläge übertrieben. Wer kann schon nachprüfen, ob das gebuchte Urlaubshotel samt Umbauten vorschriftsmäßig errichtet wurde?
Berz hält sich streng an die Fakten bis auf zwei Ausnahmen. Im Vorwort schildert er das fiktive Szenario eines Beinahe-Meteoriten-Einschlags, wofürer eine gründliche Vorsorge fordert. Und im letzten Kapitel wagt er eine Prognose über den Zustand einzelner Weltregionen im Jahr 2050. Berz malt hier ein düsteres Bild, worüber man sicher streiten kann. Doch insgesamt ist das Buch gut lesbar und verständlich für jederman.
Klaus Jacob
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