Schon der erste Band des Schweizer Wissenschaftsjournalisten war ein Besteller und wurde zudem von bild der wissenschaft als Wissenschaftsbuch des Jahres 2005 ausgezeichnet. Auch der Nachfolger bietet reichlich Gelegenheit, sich über verquere Versuchsanordnungen und verdrehte Gedankengänge ganz prächtig zu amüsieren.
Wer freilich nur bestätigt haben möchte, auf welch spinnerte Ideen die Forscher in den letzten 400 Jahren gekommen sind, denkt zu kurz. Schneiders Sammlung dokumentiert, dass Fantasie nötig ist, um mit ungewöhnlichen Methoden ungewöhnliche Ergebnisse zu erzielen. Und auch Mut, die Möglichkeit des Scheiterns und der Lächerlichkeit um der Erkenntnis willen auf sich zu nehmen. Manche der chronologisch sortierten Versuche erweisen sich im Nachhinein als Holzwege, Lachnummern oder Rohrkrepierer. Die Mehrzahl der Experimente belegt freilich, dass sich Courage und Wissensdurst ausgezahlt haben.
Für den Leser ergibt sich der willkommene Nebeneffekt, dass die Lektüre nicht nur lehrreich ist, sondern auch kräftig schmunzeln lässt.
Hans Schmidt