Beim Blick ins Inhaltsverzeichnis bleiben sicher viele Leser an Frage 4 hängen: Was sollen wir mit den Dummen anfangen?. In der Vergangenheit wurden Menschen aufgrund ihrer Rasse oder ihrer Religion diskriminiert, heute grenzt man solche mit niedrigem IQ aus, lautet Hanlons These. Sie dienen als die kollektiven Hofnarren der Gemeinschaft, indem sie sich zu unserer Unterhaltung bei grausamen Fernsehshows wie Big Brother und Frauentausch bloßstellen. Ein gut durchdachtes Kapitel, in dem Hanlon sich provokant mit einem Problem auseinandersetzt, das die meisten Menschen nicht einmal als solches erkennen.
Hanlon geht es auch um die großen naturwissenschaftlichen Fragen: Dunkle Materie und Leben im Weltall, warum wir nicht ewig leben und warum die Zeit so schwer fassbar ist, erörtert er leicht verständlich. So ist über zehn Kapitel eine spannende Reise ins Unbekannte entstanden, die nur bei der Frage nach der Existenz des Paranormalen ins Stocken gerät. Als überzeugter Gegner von allem Übersinnlichen verfällt Hanlon in einen recht aggressiven Stil und spricht jedem, der einer Religion angehört, Vernunft und Einsicht ab. Ein Ausrutscher, den man ihm angesichts der restlichen Kapitel verzeihen mag.
Nadine Eckert