Eines der Versuchskaninchen für Friedrichs Glücksdroge ist der hyperintelligente, aber antisoziale Physikstudent Casper Gedsic. Die Droge wirkt. Casper entwickelt sich zum erfolgreichen, selbstbewussten Sympathieträger. Doch kaum werden die Pillen abgesetzt, gerät der Versuch außer Kontrolle. Casper wird zum unberechenbaren Killer. Er erstellt eine Todesliste, auf der Friedrichs Name ganz oben steht. Von da an verfolgt Casper Gedsic Friedrich und seine Familie. Er treibt die sowieso schon psychiatrisierte Familie, in der die Kinder mit Ketchup Krebsoperationen nachspielen, an den Rand des Wahnsinns.
Auf jeder Buchseite ist der autobiografische Kern der Geschichte zu spüren: Der Vater des Autors Dirk Wittenborn forschte als Professor in Yale nach Medikamenten gegen Depression und Schizophrenie und er stand auf der Todesliste eines psychopathischen Mörders. Schräg ist diese Geschichte, schräg sind die Charaktere vielleicht ebenso schräg wie das Leben Wittenborns. Ein spannendes Buch an der Grenze zwischen Drama und Komödie, das man erst weglegen mag, wenn die Augen schmerzen.
Nadine Eckert