Der Stoff, aus dem das All ist, gibt den Forschern seit zehn Jahren Rätsel auf. Damals entdeckten sie, dass sich das Universum immer schneller ausdehnt. Was ist es, das die Welt im Großen nicht zusammenhält? Der Autor, Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, befasst sich ausführlich mit dieser geheimnisvollen Kraft. Anschaulich beschreibt er die dunklen Seiten des Weltalls, dessen Werdegang vom sogenannten Urknall bis heute und darüber hinaus in die sehr ferne Zukunft, wenn in 10100 Jahren sämtliche Strukturen verschwunden sind und der Kosmos erneut in ein Tohuwabohu aus Strahlung und Teilchen wie Neutrinos, Elektronen und Positronen zurückfällt.
Die Lektüre führt tief in die Probleme der modernen Kosmologie. Was hat es mit der Inflation auf sich? Wie entstanden die Sternsysteme? Was verraten die Schwarzen Löcher über die Muttergalaxien, in deren Zentren sie stecken? Hasinger gibt präzise und fundierte Antworten. Er schildert nicht nur Ergebnisse, sondern auch Methoden und bewegt sich stets auf der Höhe der Forschung. Als Insider erzählt er dabei so manche Anekdote. Das beschert zusammen mit den Farbaufnahmen astronomischer Objekte willkommene Pausen auf dem anspruchsvollen Weg durch die Geschichte des Kosmos. Dessen Erforschung, so Hasinger, ist bislang noch eine Baustelle. Das Buch vermittelt ein klares und überzeugendes Bild des Rohbaus.
Helmut Hornung