Bei der berühmten Vermutung des Franzosen Henri Poincaré (1854 bis 1912) geht es um die dreidimensionale Oberfläche einer vierdimensionalen Kugel. Diese 3-Sphäre ist zwar nicht leicht vorstellbar, aber sie ist weit mehr als ein Hirngespinst von Mathematikern: Immerhin stellt unser Universum einer astrophysikalischen Theorie zufolge eine solche 3-Sphäre dar.
Poincaré glaubte bewiesen zu haben, welche Eigenschaften ein Gebilde haben müsse, um eine 3-Sphäre zu sein. Als er einen Fehler in seiner Arbeit fand, formulierte er das Theorem um. Doch ein Beweis dafür glückte ihm ebenso wenig wie seinen Nachfolgern bis eben Perelman kam. OShea vermittelt dem Leser eine Vorstellung davon, was es mit der 3-Sphäre auf sich hat und wie sie mit unserem Weltbild zusammenhängt. Eine detaillierte Beschreibung von Perelmans Geniestreich bleibt allerdings außen vor. Den kann weltweit höchstens eine Handvoll Spezialisten nachvollziehen.
Wolfgang Blum