Dabei geht es ihm weniger um die Hirnforschung als um die Alltagsbeobachtung. Wer sich auf die Gedanken der Kinder einlässt, erlebt ein intellektuelles Abenteuer, ist Wehr überzeugt. Man braucht ihnen bloß genau zuzuhören, um zu begreifen, dass beharrliche Neugier, ungebrochene Aufmerksamkeit und die selbstvergessene Hingabe an eine Tätigkeit sie zu Forschern und Entdeckern machen. Dazu kommen ihre Begeisterungsfähigkeit und ihre Lust am Staunen.
Für Kinder und Erwachsene gilt gleichermaßen: Echter Wissenszuwachs ist nur möglich, wenn man unbefangen genug ist, um scheinbar Selbstverständliches in Frage zu stellen. Diese Eigenschaft zeichnet erfolgreiche Wissenschaftler, Unternehmer oder Künstler aus.
Das Buch gibt nicht nur Anstöße für den (Denk-)Alltag mit Kindern, es arbeitet auch wohltuend gegen den Zeitgeist, der Kinder als Karrierekiller, Kostenfaktor oder Mittel zur nationalen Bestandssicherung betrachtet.
Eva Tenzer