Eingebettet sind derlei geschichtliche Petitessen in die präzisen Ortsbeschreibungen antiker Stätten, dazu gibt es historische Überblicke und geraffte Darstellungen antiker Mythen. Die beiden Textautoren, ausgewiesene Althistoriker, bürgen für Detailreichtum und Stimmigkeit. So gehen die Bildtexte weit über Bildbeschreibungen hinaus.
Doch hauptsächlich fasziniert das Buch durch seine Bilder: Der Schweizer Fotograf Georg Gerster, der Erfinder der Luftbildarchäologie, hat die sakralen und profanen Bauten Griechenlands aus der Luft erkundet eben mit den Augen der Götter. Erst von oben erschließt sich oft die Monumentalität der Kultbauten, ihre bis heute währende Schönheit und die harmonische Einbettung in die Landschaft.
So entsteht ein Bild mit neuer Ästhetik und neuem Wissen, etwa von der Gesamtanlage der Athener Akropolis, das einem zu Fuß nicht zugänglich ist. Prominente Stätten wie Olympia und Mykene erwachen dabei genauso zu neuem, buntem Leben wie weniger besuchte, etwa Philippi oder Ägina.
Michael Zick