Gut drei Jahre später nahmen Astronauten einer Raumfähre in einem waghalsigen Manöver das Observatorium 600 Kilometer über der Erde an den Haken und verpassten der Optik eine Brille samt neuer Kamera. Seither hat das Teleskop den vollen Durchblick, und die Astronomen unterteilen ihre Wissenschaft inzwischen in eine Ära vor und eine nach Hubble.
Lars Lindberg Christensen und Bob Fosbury zeichnen nicht nur Geschichte und Technik der schwebenden Sternwarte nach, sondern beleuchten vor allem die wissenschaftlichen Highlights der letzten eineinhalb Jahrzehnte, in denen Hubble fast vier Milliarden Kilometer rund um den Globus zurückgelegt hat. Die Autoren erzählen von Kugeln aus glühendem Gas, staubgeschwängerten Molekülwolken, Schwerkraftillusionen und von nicht weniger als Geburt und Tod des ganzen Universums.
Die Texte sind leicht verständlich klingen in der Übersetzung aber bisweilen eine Spur zu poetisch , und die Bilder sind der reine Genuss. Wer nach der Lektüre noch nicht genug hat, der kann sich dem Thema auch mit einem anderen Medium nähern: eine beiliegende 83-minütige DVD zeigt beeindruckende kosmische Impressionen aus Hubbles Welt.
Helmut Hornung