versteht es gekonnt, die Rätsel des Himmels zu erläutern und dabei mit beiden Beinen auf dem Erdboden zu bleiben.
Ein Beispiel: Das Licht verrät die chemische Zusammensetzung eines leuchtenden Sterns aber nur an seiner Oberfläche. Wer meint, die sei typisch für den ganzen Stern, müsste auch glauben, das verrußte Gesicht eines Schornsteinfegers zeige an, dass der durch und durch aus Kohle besteht. Trotzdem kennen wir das Innere der Sterne, weil es anders als beim Schornsteinfeger ständig durchmischt wird.
Und das Kapitel, in dem es darum geht, ob sich die Keime für späteres Leben, die Aminosäuren, hier auf der Erde bildeten oder via Kometen aus dem All zur Erde kamen, beschließt Kippenhahn mit der Bemerkung: “Vielleicht sagte Gott, nachdem er sah, was aus den Aminosäuren auf der Erde geworden war: ,Einmal und nie wieder! “
Noch eine skurrile Geschichte am Rande: Die Raumsonde Voyager 2 zapfte bei ihrer Reise zum Neptun Energie bei den Planeten ab, deren Bahn dadurch geringfügig verändert wurde. Vor dem Start gab es in dem kalifornischen Raumfahrtstädtchen Pasadena deshalb Proteste von Naturschützern, die eine “Gesellschaft zur Bewahrung der Bahn des Jupiter” gründeten. Wer weiß das schon, wenn er nicht Kippenhahns Buch gelesen hat?
Wolfram Knapp