Der Autor, Professor für Physiologie an der Universität Marburg, beschreibt die Vorgänge in unserem Innersten so unterhaltsam, dass auch die fleischlichen Schwächen nie peinlich werden. Das Büchlein bietet sogar Stoff für gepflegte Konversation. Wussten Sie zum Beispiel, dass sich manche Menschen die Nasenspitze lecken können? Die Zunge ist nämlich der einzige Muskel, der sich frei schwebend ohne Anhaltspunkt erheben kann. Gleichzeitig ist dieses Muskelpaket ein Sensibelchen sondergleichen: Die Zunge ertastet das Haar in der Suppe und ist damit viel empfindsamer als die Fingerkuppen.
Allerdings: Wenn Lang aufhört zu plaudern und die Kette von Ursachen und Wirkungen aufdröselt, muss man schon mal ein paar Zeilen mit den langen Namen von Molekülen lesen. Der neugierige Leser erfährt dann aber auch wirklich, warum Tränen salzig schmecken und warum eine Chilischote uns das (Salz-)Wasser in die Augen treibt. Fazit: Ein Buch zum Schmunzeln und Lernen zugleich.
Antonia Rötger